Kritik am sorglosen Umgang mit intimen Daten

Bad News

Am 28. Januar ist Europäischer Datenschutztag 2012. Der Tag soll Unternehmen und Verbraucher dafür sensibilisieren, wie wichtig Datenschutzmaßnahmen für ihr tägliches Arbeiten und Kundenverhalten sind.

Der weltweit größte Versicherungsmakler Aon sieht in diesem Bereich "einen erheblichen Bedarf für eine grundsätzliche Bewusstseinsänderung", so Marcel Roeder, Experte für IT- und Cyber-Risiken. Er fordert Unternehmen auf, den Datenschutztag als Anlass zu nutzen, um ihre Maßnahmen gegen Netzwerkrisiken kritisch zu überprüfen. 

Verbrauchern bescheinigt er einen zu sorglosen Umgang mit intimen Daten."Neue Risiken entstehen schneller, als Vorschriften und IT-Abteilungen darauf reagieren können. Das haben die jüngsten Diskussionen zum Datenschutz bei Smartphones genauso gezeigt wie der Diebstahl von Millionen von Datensätzen bei so namhaften Unternehmen wie Amazon und Sony", sagt Roeder. 

Die Unternehmen müssten umdenken, wenn sie glaubten, ihre Netzwerke seien so sicher, dass man sie nie durchbrechen könnte.Der finanzielle Schaden für Unternehmen könne im Falle einer großen Datenpanne existenzbedrohend sein. Die Firmen müssten sich daher auf risikomindernde Datenschutzmaßnahmen konzentrieren und sich mit den Bestimmungen ihrer IT- oder Cyber-Risikoversicherung vertraut machen. Damit sei ein finanzieller Rückhalt gegeben, sobald die Sicherheit ihrer Daten gefährdet werde. "Dazu gehört auch, dass ein Unternehmen wissen muss, wo seine Daten lagern, wohin sie transferiert werden und wie auf sie zugegriffen wird", so Roeder.

Besonders jungen Verbrauchern bescheinigt Roeder hingegen, einen "bisweilen kindlich naiven Umgang mit eigenen Daten. Wer in sozialen Netzwerken sein Innerstes nach außen kehrt, darf sich nicht wundern, wenn er mit elektronischer Werbung zugespamt wird oder selbst nach einem vermeintlich guten Bewerbungsgespräch den Job nicht bekommt", so Roeder. Der Experte rät den Verbrauchern, die langfristigen Folgen all ihrer Aktivitäten im Netz stets zu bedenken: "Was einmal im Netz ist, verschwindet nicht so schnell wieder. Im Gegenteil: Oft wird es multipliziert und findet sich an Stellen wieder, an denen man es nicht mehr kontrollieren kann."