Europa: Social Media bleibt Herausforderung für Regierungen

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Die Kommunikation über Facebook, Youtube oder Twitter bleibt eine große Herausforderung für Europas Regierungen, vor allem ein echter Bürgerdialog kommt deutlich zu kurz. Das sind Befunde einer Tagung in Berlin, auf der sich Wissenschaftler aus ganz Europa mit Aktivitäten von Regierungen und NGOs in Web 2.0 und Social Media beschäftigen.

Wie die gastgebende MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, in einer ersten vergleichenden Studie zehn europäischer Staaten zeigt, ist die Bereitschaft zu Transparenz und Kontroverse im Netz bei Europas Regierungen sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Als echter Social-Media-Muffel entpuppt sich die Türkei - dort werden soziale Netzwerke quasi gar nicht zur Regierungskommunikation genutzt, lediglich Parteien sind hier im begrenzten Umfang aktiv. Als souveräner Web 2.0-Akteur präsentiert sich die österreichische Regierung: Anders als die meisten in der MHMK-Studie analysierten Staaten bietet Österreich viele Kommentar- und Uploadfunktionen an, bietet aber insgesamt nur wenig Inhalte.

"Deutschland nutzt Social Media zwar systematisch, aber trotz einiger Frageangebote und guter Weiterentwicklung in den letzten Monaten bisher eher als Ein-Weg-Kanal zur Verbreitung der eigenen politischen Inhalte", so Prof. Dr. Holger Sievert, Leiter der Studienrichtung "PR und Kommunikationsmanagement" an der MHMK. Die für das Web 2.0 charakteristischen Kommentar- und Verlinkungsmöglichkeiten seien auf deutschen Regierungsseiten bisher nur selten freigeschaltet.