Urheberrecht: DJV empört über Einschüchterung

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Mit Empörung hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) auf aktuelle Berichte reagiert, nach denen die Privatanschriften von Unterzeichnern des Aufrufs "Wir sind die Urheber" von Unbekannten veröffentlicht worden seien.

Unter dem Namen der Online-Aktivistengruppe Anonymous sollen Unbekannte die privaten Kontaktdaten zeitweise im Internet bekannt gemacht und damit gedroht haben, weitere Daten zu veröffentlichen, wenn der Appell für den Erhalt des Urheberrechts nicht eingestellt werde. Damit werde nicht nur die Privatsphäre der betroffenen Künstler verletzt, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, sondern auch auf unzulässige Weise der Versuch unternommen, die Diskussion über die Zukunft des Urheberrechts abzuwürgen. 

"Das ist ein Abgrund an Intoleranz!" Der DJV-Vorsitzende lobte das umsichtige Verhalten der Initiatoren von www.wir-sind-die-urheber.de, die auf ihrer Homepage über die Netzattacke informieren. Dass innerhalb einer halben Woche rund 6.000 Unterschriften für den Erhalt des Urheberrechts zusammengekommen seien, sei der beste Beweis für den Stellenwert kreativer Arbeit. 

"Eine digitale Gesellschaft ohne einen wirksamen Schutz der Urheber wäre eine Horrorvision", sagte Konken. Bei allem bestehenden Reformbedarf müsse der Schutz geistigen Eigentums oberste Maxime bleiben.