Gegen Lebensmittelwerbung mit Gesundheitsaussagen

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Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbands Verbraucherzentrale (VZBV), ist gegen Gesundheitswerbung durch die Lebensmittelindustrie.

Dies erklärte Billen in einem aktuellen Interview mit dem Fachmagazin W&V. Er sei grundsätzlich der Meinung, dass "Lebensmittel generell nicht mit Gesundheitseigenschaften werben sollen", so Billen in dem Interview. Hier würden die Grenzen zur Medizin verwischt, ohne das man hinsichtlich Produktzusammensetzung, Menge und Maß eine entsprechende Kontrolle habe.

Billen sieht die Verbraucher durch das Marketing und die Werbung der Wirtschaft grundsätzlich verunsichert. Viele Hersteller würden in gesättigten Märkten mit Vertrauenseigenschaften werben, etwa mit Lebensmitteln, die gesund machen, oder gut für die Umwelt seien. "Die Verbraucher können die beworbenen Eigenschaften aber nicht am Produkt selbst überprüfen", so Billen zur W&V. "Darin liegt ein tiefer Grund für die Verunsicherung."

Zu der Vertrauenskrise tragen laut Billen aber auch sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NGO)wie Foodwatch bei. "Es stimmt schon, dass ein Teil der Verunsicherung auch über die NGO kommt", so Deutschlands oberster Verbraucherschützer. Man müsse sich darauf einigen, wer aufgrund wissentschaftlicher Kompetenz und redlicher Arbeit verlässliche Aussagen treffen könne.