Digitalkanäle: DJV kritisiert Sparvorschläge

Aufreger des Tages

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) weist die von der Sächsischen Staatskanzlei geäußerten Sparvorschläge für Digitalkanäle der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zurück.

„Es kann nicht sein, dass alle Digitalkanäle auf den Prüfstand müssen“, stellt DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken klar. „An zukunftsweisenden Angeboten gerade für die junge Zielgruppe zu sparen, heißt am falschen Ende sparen", sagte Konken.

Mit ZDFinfo, EinsPlus, Tagesschau24 und weiteren Digitalkanälen machen die öffentlich-rechtlichen Sender besonders jüngeren Zuschauern zeitgemäße Angebote - Zuschauern, die über andere öffentlich-rechtliche Kanäle nicht erreicht werden. Der sächsische Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) hatte zur Sitzung der Rundfunkkommission am 13. Juni in Berlin dagegen gefordert, die Digitalkanäle von ARD und ZDF einzustellen. So könnten die Sender Geld sparen. Konken bezeichnete das als „Kurzschluss-Konsequenz“. Alle Bundesländer seien erst vor wenigen Jahren zu der Auffassung gelangt, dass diese Programme den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entsprächen. Unverständlich sei deshalb der jetzige Vorschlag aus Dresden. Den politischen Kräften müsse es um eine kontinuierliche Rundfunkpolitik gehen. „Staatsferne und Autonomie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, betonte Konken, „sind bedeutender als mit dem Argument der kurzfristigen Einsparung in der Öffentlichkeit zu punkten.“