Werbebranche: Jahresendrallye 2012 abgesagt

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Die Hoffnung auf eine Jahresendrallye, die das durchwachsene Werbejahr 2012 retten könnte, hat sich stark eingetrübt. Trotz einer Belebung der Werbekonjunktur im Oktober rechnet die Branche nur mit einem durchschnittlichen vierten Quartal.

Dies berichtet W&V in seiner aktuellen Ausgabe. Das 4. Quartal ist wegen des Weihnachtsgeschäfts traditionell das werbestärkste; rund ein Drittel der jährlichen Werbeausgaben werden in den letzten drei Monaten des Jahres getätigt. Dies wird auch 2012 so sein, aber eine sogenannte Jahresendrallye, die noch 2009 und 2010 mit frischem Schwung über den üblichen Saisoneffekt hinaus zusätzliche Werbeeuros in die Kassen der Vermarkter spülte, ist nicht in Sicht. 

Selbst die digitalen Medien, die in den vergangenen Jahren bei den Werbespendings rasant zulegen konnten, rechnen zum Jahresende nicht mit so starken Zuwächsen wie in den Jahren zuvor. Ausnahme sind die Werbeinvestments in mobile Endgeräte wie Smartphone. Insgesamt könnte die Online-Branche aber 2013 mit dem Fernsehen als werbestärkstem Medien gleichziehen, der einflussreiche Online-Vermarkterkreis des Branchenverbandes BVDW rechnet damit, das im kommenden Jahr rund 3,8 Milliarden Euro in Online- und Digitalwerbung investiert werden - damit würde die Branche ungefähr so viel Werbegelder umsetzen wie die TV-Wirtschaft. 

Zum Jahresende geben sich auch die Fernsehvermarkter nur verhalten optimistisch. Nachdem die TV-Sender im dritten Quartal hinter dem Vorjahr zurückgeblieben sind, rechnen sie zum Jahresende mit verstärkten Einbuchungen. 

Am stärksten zu kämpfen haben Zeitungen und Zeitschriften. Laut dem Marktforschungsinstitut Nielsen haben die Magazine bis September bereits 4,6 Prozent, die Tageszeitungen sogar 5,8 Prozent weniger Werbegelder eingenommen wie im Vorjahreszeitraum - diesen Rückstand werden die Verlage bis zum Jahresende nicht mehr aufholen können.