Die Kraft der schöpferischen Zerstörung durch den Newsroom?

Kommentar

Der November 2012 ist ein grausamer Monat für die deutsche Zeitungsbranche. Nach der Frankfurter Rundschau und Prinz trifft es jetzt die Financial Times Deutschland.

Am 7. Dezember erscheint die letzte Ausgabe, auch online. In einem offenen Brief von Steffen Klusmann (Chefredakteur)Stefan Weigel und Sven Oliver Clausen (stellvertretende Chefredakteure) an die Leser schreiben die drei: "Wir haben die schöpferische Zerstörungskraft des Internets zwar seit unserer Gründung so intensiv beschrieben wie kein anderer in Deutschland. Es ist uns allerdings nicht gelungen, darauf aufbauend ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag."

Für die Betriebswirte auf Verlagsseite kommt das Ende der Zeitung dabei nicht wirklich überraschend. Seit Anfang an soll sie angeblich defizitär gearbeitet haben. Allein dieses Jahr sollen es laut abendblatt.de Verluste von zehn Millionen Euro sein. 

Noch wichtiger aber ist : Für Kenner der Kommunikationsbranche hat sich damit das Prinzip Zentralredaktion bzw. Cross Media Newsroom als Zukunftsprinzip für die Existenzsicherung von Einzeltiteln aus Verlegerperspektive nicht bewährt. Die Frankfurter Rundschau und die FTD haben damit weder ihre wirtschaftliche noch ihre journalistische Position verbessern können- im Gegenteil.

Die Ursachen und die Gründe für das Scheitern dieser renommierten Titel liegen in anderen Bereichen, der Redakteur trägt keine Schuld - er ist nur der Betroffene! Wieder einmal ...