WAZ: Verlag steht vor hartem Sparkurs?

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Die Essener WAZ-Mediengruppe steht angeblich vor einem Umbau. Deutschlands drittgrößter Zeitungskonzern soll sich deutlich verschlanken. Die Zahl der bislang mehr als 140 Tochterfirmen werde im nächsten Jahr auf etwa die Hälfte reduziert werden. Gleichzeitig stehe der Verlag vor einem harten Sparkurs.

Dies berichtet der Nachrichtendienst "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe. Unterhalb einer neuen Holding, einer KG aA, will die WAZ-Gruppe ihre Geschäfte in vier Säulen bündeln. Neben dem klassischen Zeitungsgeschäft bilden das Druckgeschäft, die Zeitschriften- und der Bereich Neue Medien weitere Säulen. Dies haben die Gesellschafter des Verlags nach Informationen des Kontakters in der vergangenen Woche beschlossen. 

Gleichzeitig stehen beim Essener Zeitungshaus harte Sparmaßnahmen an. 20 Prozent der Kosten soll der Verlag 2013 einsparen. Im Fokus stehe dabei vor allem die "Westfälische Rundschau". Defizitäre Lokalausgaben stehen zur Disposition. Selbst über eine komplette Einstellung soll in der WAZ-Führung laut Kontakter diskutiert worden sein. Ebenfalls auf dem Prüfstand stehe eine engere Zusammenarbeit der Lokalausgaben der beiden Hauptblätter "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" und "Neue Ruhr/Neue Rhein-Zeitung". Beide Blätter erscheinen größtenteils in denselben Gebieten. 

Die WAZ-Mediengruppe hatte erst vor drei Jahren einen schmerzhaften Umbau vollzogen und rund 300 Redakteursstellen gestrichen. Die überregionale Berichterstattung der vier nordrhein-westfälischen Zeitungen wird seitdem von einer Zentralredaktion in Essen gesteuert. Zur WAZ-Mediengruppe gehören unter anderen die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Neue Ruhr/ Neue Rhein-Zeitung", "Westfälische Rundschau", "Westfalenpost", "Braunschweiger Zeitung" und "Thüringer Allgemeine". Zu den bekanntesten Zeitschriften zählen "Frau im Spiegel", "Gong" und "Ein Herz für Tiere".