Paid Content, der nächste Versuch!

Kommentar

Die Alarmglocken klingeln bei vielen Verlegern noch leise von der FTD und der FR im Ohr. Zeit für einen neuen Versuch bei Paid Content! Als erster prescht die Welt aus der Deckung hervor.

Sie führt am 12. Dezember neue Abo-Modelle für ihre digitalen Angebote ein und startet dabei als erste der großen deutschen überregionalen Nachrichtenseiten ein Bezahlmodell für die bisher komplett kostenfreie Webseite. Axel Springer will damit endlich das Ziel erreichen, auch für digitale journalistische Inhalte erfolgreich kostenpflichtige Angebote zu etablieren. 

Bei der Webseite baut die Welt dabei auf ein nutzungsabhängiges Bezahlmodell nach dem Vorbild der "New York Times" ("Metered Model"). Das bedeutet: Bei Bei WELT Online kann man jedem Monat nur bis maximal 20 Artikel kostenfrei lesen. Den 21. Artikel bekommen Nutzer erst nach Abschluss eines Abonnements. Die Startseite bleibt weiterhin frei nutzbar. Artikel, auf die von Suchmaschinen, Sozialen Netzwerken oder anderen Seiten verlinkt wird, können ebenfalls frei gelesen werden. Alle Abonnenten einer Zeitung der Welt-Gruppe sollen zudem unbegrenzten Zugang zu den digitalen Angeboten erhalten, also zur Webseite und den Apps für Smartphones und Tablet-Computer.

Jan Bayer, Vorstand WELT-Gruppe und Technik: "Bei den Werbeerlösen sind wir bereits sehr erfolgreich, nun wollen wir die Vertriebserlöse als zweite Säule ausbauen. Dabei ermutigen uns die Erfolge der WELT-Apps, weil dort bereits für digitale journalistische Inhalte bezahlt wird. Für die Webseite ist uns klar, dass wir Geduld brauchen, um eine nachhaltige Abonnenten-Basis aufzubauen.

Bereits seit Dezember 2009 bietet Axel Springer unter anderem für seinen Titel Hamburger Abendblatt ein in den Grundzügen ähnliches Paid Content Modell exklusive der "20 Artikel for free"-Lösung an - konkrete Ergebnisse für dieses Paid Content Projekt sind medienmilch.de leider nicht bekannt.