Huffington Post sucht (immer noch) deutsche Partner?

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Nicht nur der neue Berliner Flughafen - so eine Pressemeldung von Werben & Verkaufen - habe seine Startschwierigkeiten. Auch die Online-Zeitung Huffington Post musste den Launch ihrer Deutschlandausgabe einige Male verschieben.

Der Grund: Die Tochter des Internet-Konzerns AOL findet einfach kein Medienhaus für eine lokale Kooperation. Laut Jimmy Maymann, CEO der Huffington Post, führen die US-Amerikaner weiterhin Gespräche. Sollte bis zum Herbst kein Partner gefunden sein, will es Maymann im Alleingang wagen. Das berichtet das Branchenmagazin W&V Werben & Verkaufen in seiner aktuellen Printausgabe.

Mehrere deutsche Großverlage haben nach W&V-Informationen in Sachen Kooperation abgewunken, darunter Axel Springer, Hubert Burda Media und der Spiegel-Verlag. Zu viel Geld verlange AOL von möglichen Partnern. Zu unklar sei, wie sich das Portal amortisieren soll, heißt es in der Branche. Viele Verlage machen mittelfristig ihre Online-Inhalte mittels einer Paywall kostenpflichtig. Dagegen gibt es die Huffington Post umsonst und werbefinanziert. Nicht zuletzt fragen sich die Verlagsmanager, warum sie dabei helfen sollen, eine neue Marke als Online-Konkurrenz zu etablieren.

Für AOL hat Deutschland eine große Bedeutung: Es ist der letzte der großen europäischen Märkte, auf dem die Huffington Post noch nicht vertreten ist. Mit den bereits bestehenden Ausgaben in Großbritannien, Frankreich (mit dem Partner Le Monde), Spanien (El País) und Italien (La Repubblicà) zeigt sich CEO Maymann sehr zufrieden. Im April startet die japanische Version mit dem lokalen Player Asahi Shimbun. Ableger in Südamerika und Afrika sollen folgen.