rbb-Intendantin will Frauenpower

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Für die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Dagmar Reim, rücken Frauen weiterhin zu langsam auf Führungspositionen in Unternehmen oder in den Medien vor:

"Es geht im uns bekannten Schneckentempo voran", sagte Reim heute im rbb-Programm Radioeins. Verantwortung dafür trügen einerseits Männer in verantwortlichen Positionen, sagte Reim mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März: "Es gibt eine Blockade, genannt die gläserne Decke. Zu viele Männer, die über Karrieren zu entscheiden haben, denken, zu wenige Frauen seien dafür geeignet." Frauen müssten dies widerlegen: "Wenn ich einen relativ wichtigen Job zu vergeben habe und frage eine Mann, sagt er: 'Wann soll ich anfangen?' Biete ich einer Frau dieselbe Stelle an, sagt sie: 'Wie kommen Sie denn eigentlich auf mich?'." 

Reim erneuerte die Forderung nach einer Frauenquote für Führungspositionen: "Ich war jahrzehntelang dagegen, weil ich dachte, mit Ehrgeiz, mit Top-Ausbildung, mit Interesse, mit Engagement werde es klappen für die Frauen. Das war ein Irrtum." Es müsse gezielte Förderung und Ermutigung für Frauen geben.Bei Radioeins vom rbb gilt in der Woche vom 4. bis zum 8. März die 100-Prozent-Frauenquote. Jeweils von 5.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr machen ausschließlich die weiblichen Fachkräfte von Radioeins das Programm. Der Frauenanteil bei Radioeins entspricht in etwa dem des Unternehmens rbb: Hier sind gut 49 Prozent der Beschäftigten Frauen. Im Programm beträgt der Anteil von Frauen in Führungspositionen fast 54 Prozent, im gesamten rbb stieg der Anteil von Frauen in Führungspositionen seit der Gründung des Senders 2003 von 23 Prozent auf 39 Prozent.