Zusammenlegung der TV-Digitalkanäle: ZDF gibt ARD einen Korb

Meldung des Tages

"Das ZDF nimmt die ARD-Vorschläge zur Zukunft der Digitalkanäle zur Kenntnis", beginnt eine Pressemeldung des ZDF in der Diplomatensprache. Übersetzt: kein Interesse!

Es sei zwar nachvollziehbar, dass sich die ARD am Erfolg der ZDF Digitalkanäle ZDFneo und ZDFinfo beteiligen möchte, "die beide mit 0,9 und 0,6 Prozent Marktanteil weit mehr Zuschauer erreichen als die Digitalableger der ARD." Das ZDF sehe in dem Vorschlag aber keine Sparpotentiale, "sondern lediglich kompliziertere Strukturen".

Die Digitalkanäle des ZDF werden ausschließlich durch Synergien und Verzicht von Finanzmittel des Hauptprogramms realisiert. Sie erfüllen dabei für das ZDF wesentliche Funktionen - etwa die Erprobung neuer Formate und neuer Moderatorinnen und Moderatoren, sowie eine sinnvolle Verwertung des ZDF-Programmarchivs - Funktionen, die bei der ARD seit vielen Jahren die Dritten Programme und Bayern Alpha erfüllen.

Das ZDF habe durch die Bereitschaft auf ZDFkultur zu verzichten, deutlich gemacht, dass es bereit und in der Lage ist, Einsparungen im eigenen Verbund zu realisieren und "erwartet Gleiches auch von der ARD."

Das ZDF lehne daher den Vorschlag der ARD ab und rege im Gegenzug an, über eine andere Aufgabenverteilung nachzudenken. Zum Beispiel könnte die Zielgruppe der Jugendlichen mit einem Jugendkanal der ARD versorgt werden, während das ZDF mit den Informations- und Unterhaltungsangeboten in ZDFneo und ZDFinfo stärker die 30- bis 50-Jährigen adressiert.