DJV: Umstrukturierung bei BILD und B.Z. darf keine Stellen kosten

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat den Springer-Konzern aufgefordert, die am Mittwoch bekannt gegebenen Umstrukturierungen bei BILD und B.Z. ohne einen Abbau journalistischer Arbeitsplätze durchzuführen.

„Synergien zwischen einzelnen Titeln ohne den Verlust von Jobs und Meinungsvielfalt können sinnvoll sein“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, „neue Strukturen mit dem Ziel zu schaffen, Redakteursstellen zu streichen, wäre aber nicht akzeptabel.“

Als problematisch bezeichnete Konken einen möglichen Verlust der Pressevielfalt in Berlin: „Wir erwarten von Springer, dass sich B.Z. und BILD Berlin auch künftig inhaltlich unterscheiden.“ Der Springer-Konzern hatte zuvor bekannt gegeben, die Redaktionen von BILD Berlin und B.Z. im November zusammenlegen zu wollen. Die B.Z.-Redaktion solle dann ins Axel-Springer-Haus umziehen.

„Wir fordern Springer auf, den Umzug der B.Z.-Redaktion für die Rückkehr in die Tarifbindung zu nutzen“, sagte Konken. Die Boulevard-Zeitung gehört derzeit zu einer nicht tarifgebundenen Springer-Tochter. „In der künftigen gemeinsamen Redaktion kann es nicht tarifliche und untertarifliche Konditionen für die Kolleginnen und Kollegen geben.“Nach den Konzernplänen soll außerdem die Regionalberichterstattung an fünf Standorten konzentriert werden. Dort sollen auch die Online-Journalisten angesiedelt werden, deren journalistische Aufgaben bisher in Berlin erledigt werden. Konken: „Die Dezentralisierung der Online-Berichterstattung darf nicht zu einem Stellenabbau führen.“

Darüberhinaus sollen die Regionalausgaben von BILD künftig nur noch von den fünf Standorten aus redaktionell erstellt werden. Ferner denkt der Konzern an eine Aufstockung der technischen Ausstattung der BILD-Reporter, um so alle Medienkanäle bedienen zu können. Die Umstrukturierung soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

„Angesichts der Rendite von BILD deutlich über 20 Prozent gibt es für Stellenstreichungen und Tarifflucht keinen Grund“, stellte der DJV-Vorsitzende klar. „Wir erwarten von Springer einen fairen und leistungsgerechten Umgang mit den Journalistinnen und Journalisten.“