Umfrage: Parteien verschenken Wahlkampf-Potenzial im Internet

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Die deutschen Parteien nutzen das Potenzial des Internets für den aktuellen Bundestagswahlkampf nur unterdurchschnittlich. Darin sind sich die Befragten einer aktuellen Expertenumfrage „Trend in Prozent“ des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. einig.

Im Gegensatz zum Online-Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 sehen die befragten Digital-Experten jedoch eine geringfügige Verbesserung. Während sie dem Online-Wahlkampf vor vier Jahren insgesamt die Schulnote 4,5 gaben, bewerten sie die aktuelle Wahl mit der Note 3,8.

„Wie schon bei der letzten Bundestagswahl schöpfen die Parteien das Potenzial des Internets für die Wahlwerbung auch 2013 kaum aus. Dabei wären gerade junge und Erstwähler über das Web und vor allem Social Media gut zu erreichen. Auch deswegen unterstützt der BVDW die Mobilisierungskampagne des Deutschen Bundestages zur anstehenden Wahl“, erklärt Matthias Ehrlich, Präsident des BVDW.

Potenzial des mobilen Internets wird am wenigsten berücksichtigt

Auf die Frage hin, in welchem Maße die Parteien für den Bundestagswahlkampf 2013 das Potenzial des Internets allgemein nutzen, entschieden sich die Befragten für eine unterdurchschnittliche Nutzung. Auf einer Skala von 1 bis 6, wobei 1 für „Potenzial wird voll und ganz ausgenutzt“ steht, vergaben sie eine 3,6.

Defizite sehen sie vor allem in der Nutzung des Social Webs (3,9), das mobile Internet schneidet mit 4,5 noch schlechter ab. Nutzung des mobilen Internets findet am wenigsten Berücksichtigung Auch die Online-Auftritte und der Einsatz von Social-Media-Auftritten der größten deutschen Parteien werden nur als „ausreichend“ beurteilt.

Die Internetseiten der Parteien bewerten die Befragten mit der Schulnote 3,6. Das Engagement auf Facebook, Twitter, Blogs etc. ist mit einer 3,7 noch weiter hinten angesiedelt.

Für die Analyse über die Einschätzung der Internetnutzung im Bundestagswahlkampf 2013 flossen 72 Fragebögen ein, die in der Zeit vom 22. Juli bis 9. August 2013 online beantwortet wurden.