Heile-Welt-Erfolgskonzept zur Primetime

Kommentar

Mit 3,32 Millionen Zuschauern war "Frag doch mal die Maus" am vergangenen Samstag die meist gesehene TV-Show des Abends. Kinder-TV zur Prime-Time - und der legitime Nachfolger von "Wetten, dass ...?"

Die von Eckart von Hirschhausen seit 2010 moderierte Familien-Show erzielte damit diesmal einen Marktanteil von 13,5 Prozent. Die bereits 19. Ausgabe der TV-Show mit den Kinderfragen hat inzwischen einen festen Sendeplatz im Ersten erobert. Warum? Das Konzept hat eine Nische besetzt, die sonst so kein anderer TV-Sender abdeckt.

Bei den Kinderprogrammen ist in der Regel ab 20:00 Uhr Schluß. Was also tun mit den Rotzlöffeln, die Samstag Abend um diese Uhrzeit noch nicht ins Bett gehen wollen? Am besten das, was früher auch schon lief: eine TV-Show für die ganze Familie, wo die 6-jährigen ebenso wie die Eltern und die Großeltern sorgenfrei zuschauen können, ohne das in Privat-TV nicht unübliche Songs wie "Halt dein Maul" oder Pandabär-maskierte Rapper plötzlich die sechsjährige Tochter gewaltig aufmischen, während Mama gerade auf der Toilette ist und Papa gerade Bier holt. Das klappt gewaltig: Inzwischen ist nur noch "Wetten, dass ..?" mächtiger, zumindest wenn man dem Know-how der HörZu-Leser vertraut, die die ZDF-Konkurrenz nur knapp vor die Mäuse-Show für die goldene Kamera erwählt haben.

"Ich freue mich, dass ich zusammen mit dem WDR weiterhin erfolgreiches Programm mit Herz und Hirn gestalten kann. Und dass meine Lieblingsthemen auch die der Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer sind: Körperliche und seelische Gesundheit, Liebe, Glück, geistige Fitness und natürlich Humor", meinte Cleverle von Hirschhausen bei seiner Vertragsverlängerung mit dem WDR im Mai 2013. Damit bringt er das Heile-Welt-Erfolgskonzept der Maus für die ganze Familie mit auf den Punkt, oder?