Noch im letzten Jahr waren Fernsehen und Radio sowie Online getrennte Geschäftsbereiche bei der BBC. Seit Anfang des Jahres gibt es in London ein neues Headquarter, in dem alle Bereiche vereint sind und zusammen arbeiten können. Dort ist Platz für 6.000 Mitarbeiter, rund 3.000 davon sind Journalisten. Von diesem Standort werden Nachrichten für 27 Länderprogramme für wiederum 200 Staaten gemacht und zwar "multiplatform, multilingual". Das sei, so Egan, die Zukunft: Nachrichten für alle Plattformen und in allen Sprachen.
Kontroverse Diskussionen innerhalb der BBCJournalismus den neuen Herausforderungen anzupassen, sei nicht einfach, so Egan weiter. Die Veränderungen seien auch bei der BBC intern sehr kontrovers diskutiert worden. "Journalisten sind skeptisch von Geburt an oder so ausgebildet", erklärt Egan, das heißt, die Herausforderung bestehe eher darin, intern Veränderungen zu kommunizieren und durchzusetzen als nach außen. Für den Journalismus selbst sieht er keine Gefahr durch die neuen Entwicklungen. "Es gibt einen immensen Hunger auf Neuigkeiten. Aber es gibt einfachere Wege Geld zu verdienen". Das sei eine entscheidende, aber noch zu klärende Frage, wie sich fundierter Qualitäts-Journalismus verkaufen lässt.
Die BBC habe sich trotz aller offenen Fragen vorgenommen, weiter um rund 40 Prozent zu wachsen und setzt auf hohes Investment. Jim Egan empfindet es als Privileg, den News-Konsumenten verpflichtet zu sein, doch am Ende sei es auch bei der BBC wie bei anderen Anbietern: "Nothing is easy", nichts ist einfach.