Digitalisierung: Gruner+Jahr-Vorstand sieht "riesige Chancen"

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Oliver Radtke, 45, wurde im April COO und Vorstand Operations des Zeitschriftenhauses Gruner + Jahr. Zusammen mit Vorstandschefin Julia Jäkel und Produkt-Vorstand Stephan Schäfer ist er nun Architekt eines "Transformationsprozesses", den G+J vergangene Woche publik gemacht hat.

Im Gespräch mit dem Mediendienst kressreport (Ausgabe 19/2013, EVT: 20.9.) begründete und rechtfertigte Radtke jetzt den radikalen Umbau Gruner + Jahrs vom "Zeitschriften- zum Inhaltehaus". Das Projekt fuße auf drei Grundüberzeugungen: "Zum einen glauben wir daran, dass man mit hochwertigen, relevanten Inhalten in Zukunft etwas bewegen kann. Zum anderen sind wir davon überzeugt, dass sich mit der Digitalisierung riesige Chancen für uns eröffnen. Und drittens: Print ist nicht gleich Print. Man muss sehr differenziert auf die Medienformate innerhalb von Print schauen. Wir glauben, dass uns unser Magazingeschäft in die Zukunft trägt und weiter eine wichtige Säule bleiben wird."

Radtke sagte auch, welche Ziele er sich für seinen Verantwortungsbereich bei G+J vorgenommen hat. Im Hinblick auf den Vertriebsdienstleister DPV verspricht der G+J-Vorstand einen Ausbau des Mandantengeschäfts. Es sei "kurzfristig zur Chefsache erklärt" worden. Bevor er in den G+J-Vorstand aufstieg, war Radtke Geschäftsführer des Dresdener Druck- und Verlagshauses ("Sächsische Zeitung"), das mehrheitlich zu Gruner + Jahr gehört. Radtke beteuerte, dass das Zeitschriftenhaus "sehr zufrieden" mit seiner letzten Zeitungsbeteiligung sei: "Portfoliofragen stellen sich an der Stelle nicht."