Dokumentation: "Ich habe überlebt! Im Angesicht des Todes"

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Ob Gewaltverbrechen, tödliche Krankheit oder schwerer Unfall – wenn Menschen plötzlich mit dem Tod konfrontiert werden, verändert es häufig ihr ganzes Leben.

In der großen Samstags-Dokumentation "Ich habe überlebt! Im Angesicht des Todes" (am 12.10. um 20:15 Uhr bei VOX) will SPIEGEL TV Menschen zu Wort kommen lassen, die den Kampf gegen den Tod gewonnen haben und darüber berichten, wie sie diese tiefgreifende Erfahrung verändert hat. 

In der vierstündigen Dokumentation spricht Heike Dorsch über den Mord an ihrem Freund auf einer Südseeinsel und Elaine Mayerhofer über die Seilbahnkatastrophe in Kaprun, die sie knapp überlebte, aber einen Teil ihrer Familie dabei verlor. Zu Wort kommen außerdem u.a. Sportler wie die österreichische Skifahrer-Legende Hermann Maier, der in einem seiner seltenen Interviews exklusiv über die Grenzerfahrungen während seiner Karriere spricht, oder Extrembergsteiger Florian Hill, der sich auf seinen Expeditionen bereits mehrfach in Lebensgefahr begeben hat.

Von ihrem Kampf gegen eine tödliche Erkrankung berichten außerdem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, bei dem im Jahr 2009 Krebs diagnostiziert wurde, sowie die 37-jährige Inga Orlowski, die fast an einer Blutvergiftung gestorben wäre. Wie ihr Leben nach einem tragischen Unfall weiterging, verraten Tiger-Dompteur Christian Walliser, der 2009 von einem seiner Tiger angegriffen wurde und der ehemalige Hochseilartist Johann Traber, der 2006 aus 52 Meter Höhe abstürzte.

Das Schicksal von Heike Dorsch machte im Oktober 2011 weltweit Schlagzeilen. Während einer Weltumseglung wird ihr Freund Stefan Ramin auf einer Südseeinsel von einem Einheimischen ermordet. „Stefan und ich waren uns eigentlich immer einig: Wir hatten nie Angst vor der Natur – sprich vor Stürmen oder sonstigem – dass mit dem Segelboot irgendetwas ist, sondern es war uns eigentlich klar: Wenn man Angst hat, dann vor den Menschen“, erklärt sie. Auch die damals 37-Jährige wurde von dem Mörder ihres Freundes bedroht. „Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Ich habe gedacht, ich sterbe jetzt. Und das war völlig fein. Das ist ein Gefühl, das mir heute Kraft gibt, weil ich weiß: Ich habe keine Angst vor dem Tod – und das können ja nicht viele sagen“, so Heike Dorsch. 12 Tage nach dem Tod ihres Freundes verließ sie die Insel und kehrte nach Deutschland zurück. Verarbeitet hat sie den schmerzhaften Verlust aber bis heute nicht: „Mein Kopf weiß, dass er tot ist, die Seele hat das noch nicht realisiert.“

Auch die österreichische Skirennlegende Hermann Maier hat dem Tod bereits ins Auge gesehen. Trotz einer Wachstumsstörung im Knie, wegen der seine Karriere als Skifahrer im Teenageralter bereits in unerreichbare Ferne rückte, nahm er weiter an Rennen teil und qualifizierte sich sogar 1998 für die Olympischen Spiele in Nagano. „Dieser Tag sollte mein Leben eigentlich grundsätzlich verändern. Ich habe mir gedacht: Jetzt muss der Olympiasieg her“, erinnert er sich in einem exklusiven Interview für VOX. Doch eine Bodenwelle brachte ihn zum Sturz – einer der spektakulärsten der Skirennfahrt-Geschichte. Wie durch ein Wunder blieb er unverletzt. Nur drei Tage später ging er wieder an den Start und wurde Doppel-Olympiasieger. Auch in den drei folgenden Jahren gewann Hermann Maier alles, was es im Skizirkus zu gewinnen gab, und wurde zu einem gefeierten Star mit einem geschätzten Jahreseinkommen von sieben Millionen Mark. Doch fünf Monate vor den nächsten Olympischen Spielen im Jahr 2002 schlug das Schicksal wieder zu – dieses Mal mit gravierenden Folgen. Bei einem Motorradunfall wurde er schwer verletzt – anfangs drohte sogar eine Amputation. Seine Karriere schien nun endgültig beendet. Maier suchte nach Alternativen und begann eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten. Doch nur 17 Monate später ging er wieder bei einem Skirennen an den Start – und gewann. „Das war schon sehr emotional, muss ich sagen. Vorher denkt man, man ist unschlagbar. Dann denkt man, man ist ganz am Boden. Dann glaubt man: Das war es wieder mit der Karriere. Dann macht man etwas ganz anderes. Und innerhalb von ein paar Tagen steht man wieder ganz oben“, so Maier. 2005 wurde er sogar nochmal Weltmeister. Vier Jahre später verabschiedete er sich dann endgültig vom Skizirkus. „Das Schöne ist, dass man zufrieden hat abschließen können“, lautet sein Fazit.

Welche lebensbedrohlichen Erfahrungen andere Menschen gesammelt haben und wie sie damit umgehen, zeigt VOX am 12. Oktober um 20:15 Uhr in der großen Samstags-Dokumentation „Ich habe überlebt! Im Angesicht des Todes“.