Buchmarketing: Paradigmenwechsel von der Handels- zur Leserorientierung

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100 Tage nach dem Zusammenschluss der Bertelsmann-Tochter Random House mit der Pearson-Verlagsgruppe Penguin sagte Penguin Random House-CEO Markus Dohle jetzt in einem Interview mit dem Hamburger Medienmagazin 'new business':

"Wir haben nicht nur einen reibungslosen Start, sondern auch ein literarisch und wirtschaftlich erfolgreiches erstes Quartal als Joint Venture erlebt."

Durch den Zusammenschluss habe man "eine Traumkombination in der internationalen Verlagswelt geschaffen", so Dohle. "Gemeinsam werden wir noch stärker in das Inhaltegeschäft und darüber hinaus in die digitale Transformation, in Innovation und wachstumsstarke Zukunftsmärkte investieren. Damit schaffen wir mit Penguin Random House nicht nur die bestmöglichen Voraussetzungen für die Zukunft unseres Buchgeschäftes, sondern wir stärken auch insgesamt die Rolle und Relevanz des Verlegers im 21. Jahrhundert."

Penguin Random House will zudem den direkten Kontakt der Autoren mit den Lesern intensivieren. Dohle: "Tatsächlich findet im Buchmarketing ein Paradigmenwechsel von fast ausschließlicher Handelsorientierung zu verstärkter Leserorientierung statt. In Zeiten von stark wachsenden E-Commerce- und E-Book-Umsätzen sowie Social Media wird es immer wichtiger, Leser noch direkter zu erreichen und über neue Bücher zu informieren. Gleichzeitig können wir direktes Kundenfeedback zeitnah aufnehmen und quasi 'real time' und dynamisch in unsere Marketing- und Pressekampagnen einbauen. Hier findet sehr viel Innovation statt, damit wir auch zukünftig die Leserschaft für unsere Autoren und Bücher maximieren."

Penguin Random House ist die größte Publikumsverlagsgruppe der Welt. Bertelsmann hält an dem Unternehmen 53 Prozent der Anteile, die restlichen 47 Prozent liegen bei Pearson. Die neue Verlagsgruppe mit Sitz in New York erzielt mit mehr als 10.000 Mitarbeitern einen geschätzten Umsatz von rund drei Milliarden Euro jährlich.