Drei Dramen und ein Thriller

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Am 8. November wird zum dritten Mal der „Günter Rohrbach Filmpreis“verliehen. Nun stehen die vier nominierten Finalisten fest.

In der finalen Runde konkurrieren „Freier Fall“ von Stephan Lacant, „Operation Zucker“ von Rainer Kaufmann, „Schuld sind immer die Anderen“ von Lars-Gunnar Lotz und „Und alle haben geschwiegen“ von Dror Zahavi um die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung. Neben dem Preis für den besten Film werden zusätzlich drei weitere Preise vergeben: der Preis für den besten Darsteller in Höhe von 5.000 Euro und zwei Sonderpreise in Höhe von 2.500 Euro und 3.500 Euro.

In dem Drama „Freier Fall“ von Stephan Lacant hat Marc (Hanno Koffler) die besten Karriereaussichten bei der Bereitschaftspolizei. Auch privat scheint alles bestens zu laufen: Die Doppelhaushälfte ist vorfinanziert und sogar Nachwuchs ist unterwegs. Doch dann passiert etwas Unerwartetes. Während einer Fortbildung verliebt sich Marc in seinen Kollegen Kay (Max Riemelt). Hin- und hergerissen zwischen seiner ihm vertrauten Welt und dem Rausch der neuen Erfahrung gerät sein Leben immer mehr außer Kontrolle.

Im Thriller „Operation Zucker“ von Rainer Kaufmann werden eine Kommissarin (Nadja Uhl) und eine Staatsanwältin (Senta Berger) bei den Ermittlungen um einen Fall von Kinderhandel und Kinderprostitution in Berlin zu Verbündeten. Sie sind David gegen Goliath: mutige Frauen, die sich nicht scheuen, die von oberen Kreisen der Politik und Justiz geschützten Täterstrukturen zu offenbaren und anzuprangern, auch auf die Gefahr hin, eigene Sicherheiten zu verlieren. Der Film zeigt, wie leicht Kinder in einer Welt zwischen Macht und Ohnmacht, Reichtum und Armut zu Opfern werden können und was es für Kinder bedeutet, einmal durch die Hölle zu gehen. 

In dem Sozialdrama „Schuld sind immer die anderen“ von Lars-Gunnar Lotz bekommt der jugendliche Intensivtäter Ben (Edin Hasanovic) im idyllisch gelegenen Waldhaus die einmalige Chance auf einen Neuanfang. Als einer von sieben Straftätern soll er in der familiären Gemeinschaft soziale Kompetenz erlernen und Geborgenheit erfahren. Doch als er auf seine Hausmutter Eva (Julia Brendle), trifft, ist er geschockt: Sie ist eines seiner Opfer. Sein brutaler Überfall auf sie wurde nie aufgeklärt. Während Ben alles versucht, um in der Gruppe nicht aufzufallen, wächst in Eva der Verdacht.

Im Mittelpunkt des Dramas „Und alle haben geschwiegen“ von Dror Zahavi steht Luisa (Alicia von Rittberg), die Anfang der sechziger Jahre aufgrund der Erkrankung ihrer alleinerziehenden Mutter von den Behörden in die Obhut eines Kinderheims geschickt wurde. Dort erfährt sie die ganze Härte eines strengen Systems. Ihr einziger Trost ist der stille Junge Paul (Leonard Carow). Nach 44 Jahren treffen Luisa und Paul (nun gespielt von Senta Berger und Matthias Habich) im Berlin des Jahres 2008 wieder aufeinander. Beide haben bis zu diesem Zeitpunkt mit niemandem über ihre Erlebnisse im Kinderheim gesprochen. Doch Luisa sieht die Zeit gekommen, ihr Schicksal öffentlich zu machen und sich damit mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Weitere Informationen sind unter www.guenter-rohrbach-filmpreis.de abrufbar.