Markus Lanz kritisiert Kritiker

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ZDF-Moderator Markus Lanz geht mit seinen Kritikern hart ins Gericht. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern sagt er, der Augenblick, als er den Zuschlag für die Sendung "Wetten, dass...?" bekommen habe, sei für ihn "kein Tag der Freude" gewesen.

Denn, so Lanz zum stern, "ich wusste, dass ich auf eine Lichtung rausgehe, und die Typen sitzen schon da mit gespannter Flinte". So habe ihn das Politmagazin "Der Spiegel" schon "erledigt, bevor die erste Minute gesendet war".

Lanz kritisiert in dem Gespräch auch das Bashing im Internet. "Wenn der Shitstorm kommt, müssen Sie in der Lage sein, gedanklich einfach mal die Spülung zu drücken." Lanz weiter: "Wenn Sie das nicht tun, gehen Sie kaputt." Die ständigen Attacken auf "Wetten, dass...?" erklärt sich der Moderator so: Die Sendung sei der "große Platzhirsch", und jeder wisse, wenn er den angreife, bekomme er Aufmerksamkeit, "kriegen die Onlinemedien die gottverdammten Klicks, die sie brauchen - für Werbung. Es ist ein Geschäft."

Lanz zum stern: "Es geht um Angebot und Nachfrage. Um knallharte Zahlen. Ums nackte Überleben." Markus Lanz, unter dem die Quote von "Wetten, dass...?" auf den historischen Tiefstand von zuletzt 6,5 Millionen Zuschauer gesunken ist, sieht sich "nicht als Verlierer". Er findet es vielmehr schade, "dass man Millionen Menschen etwas kaputtschreibt". Der Moderator: "Wenn Sie dauernd den Untergang herbeischreiben, dann kriegen Sie ihn auch."

In dem Gespräch gibt der 44-Jährige auch eigene Fehler zu. Über die umstrittene Szene mit dem Hollywood-Star Gerald Butler, der sich während des Mallorca-Specials Eiswürfel in den Schritt kippen musste, sagt Lanz heute: "Das hätten wir nicht machen sollen." Auch die vieldiskutierte Limbo-Szene sieht er jetzt selbstkritisch: "Am liebsten wäre ich aus der Arena gerannt." Seine bisherige "Wetten, dass...?"-Moderation bewertet der Südtiroler so: "Wir haben tolle Momente erlebt. Es kam aber auch so, wie ich es mir in meinen schlimmsten Albräumen ausgemalt habe." Zum Schluss sei in der Zeile "Fack ju, Lanz!" bei "Bild.de" "noch mal der ganze Hass in seiner reinsten Form hochgekommen". Lanz: "Wenn Sie keine guten Nerven haben, dann dürfen sie das nicht machen." Alles in allem sei er ein "sehr privilegiertes Mitglied dieser Gesellschaft".

Die mediale Dauerkritik an seinem Auftreten kontert Land mit den Worten: "Handle ich mit Waffen oder verkaufe ich Frauen? Was mach' ich denn? Fernsehen." Für sein Seelenheil sei nur eines wichtig: "Dass ich für meinen Sohn und meine Frau ein Held bin, und wenn der Rest mich als Deppen sieht, ist es auch in Ordnung." Wirklich?