Keine Chance für Paid Content bei der Print-Generation?

Kommentar

Auch wenn der Hightech-Verband BITKOM in seiner aktuellen Pressemeldung herausstellt, dass jeder Vierte bereits heute für Paid Content in Deutschland zahlt. Die eigentliche Kernaussage für mich ist:

61 Prozent der heutigen Nichtzahler wollen auch künftig kein Geld für redaktionellen Content ausgeben - nur 8 Prozent sind hier unentschlossen. Als Grund für ihre fehlende Zahlungsbereitschaft nennen fast zwei Drittel (65 Prozent) der Nichtzahler, dass ausreichend kostenlose journalistische Inhalte im Internet verfügbar sind. 44 Prozent meinen, dass die Qualität der Angebote keine Bezahlung rechtfertigt. Immerhin 34 Prozent sind einzelne Artikel oder Abos zu teuer. 32 Prozent der Nichtzahler sagen, dass ihnen das Bezahlen im Internet zu kompliziert ist. 

Dabei sind es vor allem die Silver Surfer, die Paid Content sehr kritisch sehen: Nur 13 Prozent der Internetnutzer der Generation 65-Plus sind bereit, für Online-Content zu zahlen. Mit einem Anteil von 31 Prozent werden kostenpflichtige redaktionelle Angebote dagegen am stärksten bereits von den 30- bis 49-Jährigen genutzt.

Ist es also eine auch und vor allem klassische Generationenfrage, wer für Paid Content zahlt und wer nicht? Dieses wäre ein völlig neuer wichtiger Aspekt in der Analyse, der eventuell mit der unterschiedlichen Medien-Sozialisation der jüngeren und älteren Generationen zu erklären wäre und Rückschlüsse diskutabel machen würde, dass es angesichts der aktuellen Bevölkerungspyramide doch "etwas länger" dauert, bis Paid Content sich bei der breiten Online-Masse durchsetzt. Wie lange? So etwa bis 2050 auf den ersten Blick, wenn keine entscheidenden lebensverlängernden Medikamente auf den Markt kommen.

Oliver Hein-Behrens

(Link zur BITKOM-Pressemeldung)