DJV warnt Deutsche Welle: "Es braucht es mehr als eine Kommentarfunktion auf Facebook"

Meldung des Tages

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat den Intendanten der Deutschen Welle (DW), Peter Limbourg, nach der Vorstellung seiner Pläne vor einer übereilten Neuausrichtung des Programms gewarnt.

 

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken forderte Peter Limbourg dazu auf, gegenüber den Mitarbeitern klarzustellen, welche konkreten Pläne er
habe. „Zudem muss klar sein, dass die Reform kein Vorwand für Personaleinsparungen sein darf.“

Der DJV-Bundesvorsitzende appellierte an Limbourg, für Schulungen und
Weiterbildungen der Mitarbeiter der DW zu sorgen, damit diese für die
vielfältigen Änderungen im Programm, der Struktur der DW und bei den
technischen Abläufen gerüstet sind.

„Struktur- und Programmänderungen dürfen nicht zu Lasten der Freien und Angestellten gehen“, betonte Konken. Er fragte zudem nach nachvollziehbaren Begründungen für die angekündigte Reduzierung zahlreicher Sprachangebote, z.B. in französisch und die Einstellung der Angebote in Bengali und portugiesisch für Afrika. Ob das Konzept, die Regionalkompetenz des Senders nur mit Kommentaren ohne Einbettung in einen informativen Kontext zu stärken, aufgehen könne, sei fraglich, sagte Konken.

Um das über Jahrzehnte gewonnene Vertrauen in die journalistische Kompetenz der DW in den Zielmärkten nicht zu verspielen, braucht es mehr als eine Kommentarfunktion auf Facebook. Der DJV-Bundesvorsitzende rief die
Verantwortlichen dazu auf, darauf zu achten, dass das deutsche Programm
auch künftig die hervorgehobene Rolle spiele, die im Deutsche Welle
Gesetz vorgesehen sei.