Spiegel will digitale App-Version pushen

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Das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' forciert die Vermarktung der digitalen Ausgabe. Wie Geschäftsführer Ove Saffe gegenüber dem Hamburger Medienmagazin 'new business' erläuterte, sind die Anzeigenerlöse des 'Spiegel' im vergangenen Jahr um etwa 7,5 Prozent eingebrochen, während die Vertriebserlöse um ca. zwei Prozent sanken.

Damit hat sich die Prognose leicht verbessert, denn im Dezember war noch von 8 bis 9 Prozent (Anzeigen) bzw. 3,5 Prozent Minus (Vertrieb) die Rede. Die durchschnittlich verkaufte Auflage der Wochenzeitschrift sank 2013 um 5,4 Prozent auf rund 842.000 Exemplare (4. Quartal).

Die digitale App-Version des gedruckten 'Spiegel' hat mittlerweile über 50.000 Käufer. Der Verlag will diese Zahl jetzt mit verstärkten Vermarktungsaktivitäten auf der Website Spiegel Online deutlich erhöhen. Parallel dazu wird auch am Erscheinungsbild des wöchentlichen Nachrichtenmagazins gearbeitet. So präsentiert sich das Heft Anfang Mai 2014 mit einem neu gestalteten Cover. Darüber hinaus wird an den Inhalten und an der Leseransprache im Blatt gefeilt. Hintergrund ist, dass 'Der Spiegel' in Zukunft mehr junge Zielgruppen und mehr Frauen als Nutzer gewinnen möchte.

Ab Anfang 2015 wird das wöchentliche Nachrichtenmagazin statt montags schon am Samstag erscheinen. Mit der Änderung soll die attraktive Gruppe der Wochenendleser künftig punktgenau erreicht werden. Davon verspricht sich der 'Spiegel' einen positiven Impuls im Vertrieb. Durch das neue Wochenendgeschäft könnte die Auflagenerosion des Magazins zumindest abgebremst werden, erwartet Geschäftsführer Ove Saffe.

Die Prognose für den Gesamtumsatz der Spiegel-Gruppe liegt für das Jahr 2013 bei rund 293 Millionen Euro, das sind knapp vier Prozent weniger als in 2012. Zur Rendite äußert sich der Verlag nicht, sie dürfte aber für die Gruppe im zweistelligen Bereich liegen. Das Betriebsergebnis bewegt sich wohl annähernd auf Vorjahresniveau. Dabei sind alle Sparten des Medienunternehmens profitabel. Saffe betont: "Es gibt derzeit keinen Bereich in der Spiegel-Gruppe, der kein Geld verdient."