Fast Food: TV-Bericht über Hygiene- und Arbeitsbedingungen löst Shitstorm aus

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Die RTL-Enthüllungs-Reportage "Team Wallraff - Reporter Undercover" hat in mehreren Filialen eines Franchisenehmers der Fastfoodkette Burger King inakzeptable Hygiene- und Arbeitsbedingungen aufgedeckt.

In einer am 28.4.2014 bei RTL ausgestrahlten Sendung dokumentierte der in mehreren Restaurants eingeschleuste Undercover-Reporter Alexander Römer dabei gravierende Verstöße gegen Burger King-eigene Richtlinien und gegen die Lebensmittelverordnung mit versteckter Kamera. So wurden Kunden angeblich bereits abgelaufene Lebensmittel durch Umetikettierung weiter als frisch verkauft. Das Fleisch kam nicht immer heiß vom Grill, sondern wurde zum Teil über Stunden warmgehalten. Und in einer Küche wies der RTL-Reporter sogar Darmbakterien nach.

Betroffen von den Undercover-Recherchen waren ausschließlich Restaurants eines bekannten Franchisenehmers. Dieser betreibt deutschlandweit über 91 der insgesamt 671 Franchise Burger-King-Filialen und spare - so die Recherchen der RTL-Reportage - dort auf Kosten der Verbraucher und der Mitarbeiter massiv ein, um Gewinne zu maximieren. So liege dem "Team Wallraff" laut eigenen Angaben eine interne Mail des Geschäftsführers vor, mit der er anordne, dass nur 0,2 Prozent Lebensmittelabfall bei der Zubereitung entstehen darf. Lediglich 0,4 Prozent der zubereiteten Speisen und damit gerade mal 4 von 1000 Burgern dürften laut Betriebsanweisung weggeschmissen werden.

Neben den aufgedeckten katastrophalen Hygiene-Bedingungen wurden laut RTL ebenfalls von der Norm abweichenden Arbeitsbedingungen von Team Wallraff festgestellt: Schon beim Bewerbungsgespräch mit dem Undercover-Reporter hätte der Geschäftsführer klar gestellt, dass er weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld oder Überstunden zahle. In Dokumenten, die dem TV-Sender vorliegen, verpflichte er sich jedoch eigentlich verbindlich, alle Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen. Der Unternehmer sei bei Gewerkschaften und Arbeitsgerichten nahezu gleichermaßen bekannt für die gerichtliche Auseinandersetzung mit Mitarbeitern und Betriebsräten. Mit ungefähr jedem fünfzehnten seiner insgesamt über 3000 Mitarbeiter liege der größte deutsche Burger King Franchise-Nehmer laut RTL-Pressemeldung angeblich im Rechtsstreit.

Bislang liegt noch kein öffentliches Statement auf den Online-Presseseiten der Fastfood-Kette zu der RTL-Enthüllungs-Reportage von "Team Wallraff - Reporter Undercover"vor (Status: 29.4.2014). Die Verbraucher jedoch machen aus ihrem Ärger über diese Hygiene- und Arbeitsbedingungen kein Hehl und lösten auf den Facebook-Social-Media-Plattformen von Burger King und Team Wallraff wahre Shitstorms aus.

Katja Kollias (EMBA-Studentin Hamburg)