Sich gegen die Datensammelwut des omnipräsenten Riesen zu stemmen falle schwer – sei aber nicht ganz unmöglich, so das Computermagazin c’t in der Ausgabe 11/2014. Nach Informationen googeln, mit Chrome auf YouTube surfen, den Gmail-Account abfragen, gemeinsam Office-Dokumente bearbeiten, auf den Android-Mobilgeräten Umgebungskarten anzeigen, Terminkalender abgleichen, Fotos synchronisieren – auf quasi alle Online-Bedürfnisse habe Google eine Antwort.
Für die wenigsten seiner Angebote nimmt das Unternehmen Geld. Als Gegenleistung fließen einfach die Benutzerdaten zurück, komplette digitale Lebensgeschichten laufen bei den Google-Servern auf. Nicht jedem behagt diese Datensammelwut.
„Wer Google entwischen und seine Privatsphäre besser schützen will, sollte seine Informationen auf mehrere, idealerweise europäische Anbieter verteilen“, rät c’t-Redakteur Jo Bager. „Auch wenn das nicht so komfortabel ist.“ Für fast alle Dienste des Internet-Riesen gebe es Ausweichmöglichkeiten. Microsofts Bing, die deutsche Meta-Suchmaschine Metager oder auch DuckDuckgo bieten ähnlich gute Suchergebnisse. Bei kostenlosen Mail-Diensten herrsche ebenfalls kein Mangel an Alternativen.
In Sachen Kontakt- und Terminverwaltung für Privatleute sehe es dagegen eher mau aus, will man nicht zu den großen ebenfalls Daten sammelnden Konkurrenten Microsoft und Yahoo wechseln. „Bei unseren Kurztests machte der Dienst des Münsteraner Unternehmens fruux einen guten Eindruck“, sagt c’t-Experte Bager.
Maximale Unabhängigkeit erhalte man, wenn man seine Daten selbst hostet, zum Beispiel mit OwnCloud. Die quelloffene Server-Software lagert nicht nur Dateien, sondern biete auch Kalender- und Kontaktverwaltung sowie einen Musikplayer. Betreibe man ein wenig Aufwand, könne man sich im Netz durchaus ohne Google bewegen. „Dennoch wird ein Leben ohne Google im Alltag zunehmend schwieriger“, sagt c’t-Redakteur Bager. „Denn das einflussreichste IT- und Werbeunternehmen unserer Zeit sitzt an den Schaltstellen der Technologieentwicklung und bestimmt dort die Spielregeln für die Zukunft mit. Sei es in der Automobiltechnik, in der Medizin, bei der intelligenten Heimelektronik oder in der Logistik.“