Reiner Schwalme gewinnt Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen

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Der Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen geht in diesem Jahr an Reiner Schwalme. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) wurde in Berlin überreicht.

Reiner Schwalme zeichnet vor allem für die "Sächsische Zeitung" (Dresden). Gegenstand seiner scheinbar Bilderbuch-niedlichen und erst auf den zweiten Blick beklemmenden Karikatur sind die Missbrauchs-Skandale in der katholischen Kirche.

Platz zwei und 2.000 Euro gehen an Ioan Cozacu und die "Thüringische Landeszeitung" (Weimar); dritter Preisträger (1.000 Euro) ist Martin Erl mit einer in der "Saarbrücker Zeitung" veröffentlichten Arbeit.

BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff hob vor den rund 300 Festgästen die Bedeutung der Karikatur als wichtiges Stilmittel für die Meinungsseiten der Zeitungen hervor. Karikaturen könnten amüsieren und aufklären, ebenso pointieren und provozieren. Unerträglich sei es jedoch, sagte Wolff, wenn Karikaturisten und Redaktionen wie in Dänemark mehr als fünf Jahre nach dem Abdruck der sogenannten Mohammed-Karikaturen noch immer von fehlgeleiteten islamistischen Attentätern bedroht würden.

"Meinungs- und Pressefreiheit sind nicht teilbar in Ansichten und Überzeugungen, die uns gefallen oder nicht gefallen", warnte Wolff. "Alles Andere würde zu Zensur führen." Ausgezeichnet wurden bei der "Rückblende 2010 - dem deutschen Preis für politische Fotografie und Karikatur" auch die besten politischen Fotografien des vergangenen Jahres.

Staatssekretär Karl-Heinz Klär übergab den von der rheinland-pfälzischen Landesvertretung gestifteten ersten Preis in Höhe von 7.000 Euro an Fabrizio Bensch (Reuters). Platz zwei ging an Ina Fassbender (ebenfalls Reuters), Axel Schmidt (dapd) errang Platz drei. An der "Rückblende 2010" haben 61 Karikaturisten und 249 Fotografen teilgenommen. Die Jury konnte unter rund 1.250 Fotos und Karikaturen auswählen.