Kindheit durch das Internet verloren?

Nicht schön

Sogenannte "Erwachsenenthemen" werden immer früher Teil der Kindheit in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Digital-Diaries-Studie der Firma AVG, einem Online Security Anbieter mit etwa 187 Millionen aktiven Nutzern.

Demnach sind 76 Prozent der in Deutschland befragten Eltern der Meinung, dass das Internet ihre Kinder immer früher auf Themen wie Gewalt, Sexualität, Mobbing oder Drogen stoßen lässt. Zudem glaubt jeder vierte Deutsche, dass eine behütete Kindheit durch internetfähige Geräte bereits in jungen Jahren erste Risse bekommt.

Darüber hinaus geben 62 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Eltern in Deutschland an, Gespräche über Erwachsenenthemen mit dem Nachwuchs bereits im Alter zwischen fünf bis zehn Jahren zu führen. Die überwiegende Mehrheit (82,6 Prozent) hat die Kinder bis spätestens zum 12. Lebensjahr über Erwachsenenthemen informiert. Damit liegen die Deutschen im internationalen Durchschnitt.

Interessant: Nur 19 Prozent der heutigen Elterngeneration wurden von ihren Eltern im Alter von fünf bis zehn Jahren aufgeklärt. Ganze 40 Prozent geben sogar an, ein solches Gespräch mit ihren Eltern nie geführt zu haben. Heute ist jeder zweite in Deutschland Befragte der Meinung, dass der Staat dafür Verantwortung trägt, das Internet zu einem sicheren Ort für Kinder und Teenager zu machen: 50 Prozent sehen diese Aufgabe als Top-3 Zuständigkeit - der höchste Wert der Studie weltweit. Im Vergleich hierzu, sehen beispielsweise nur 12 Prozent der tschechischen Nachbarn die Regierung in der Pflicht. Für 19 Prozent der Deutschen steht der Staat sogar an oberster Stelle in der Verantwortung.