Wikileaks-Finanzierung durch Fanartikel?

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Wikileaks mache jede Woche 480.000 Euro Schulden, so die offizielle Zahl, die Julian Assange bei einer Pressekonferenz in der Schweiz laut pressetext.at verkündete.

Mit der Veröffentlichung der Botschafterdepeschen hatte Wikileaks die Plattformen Amazon, Paypal und Mastercard wohl auf Druck der US-Regierung verloren. Nun brauche es dringend ein neues Geschäftsmodell, so die deutsche Financial Times.

Von Spenden alleine könne die Organisation auf Dauer nicht leben, lautet die Kritik von manchen Experten. Durch die Spendenfinanzierung würden sich zwar einige Vorteile ergeben, beispielsweise könne die Plattform dadurch garantieren weiter unabhängig zu bleiben. Jedoch sei der Geldfluss zu ungleichmäßig, um die Kosten für Technik und Verwaltung zu decken, so Dirk Boelsems, Geschäftsführer der Unternehmensberatung e-business. Der Schlüssel zum dauerhaften Bestehen jeglicher Plattform sei deshalb Markenbildung, so Boelsems weiter. Er kann sich sogar eine Wikileaks Merchandise-Strategie vorstellen, um auf diesem Weg über den Verkauf von Fanartikeln Umsätze zu generieren.

Ein klassisches Marketing-Modell für ein unorthodoxes, auf totale Unabhängigkeit bedachtes Online-Enthüllungsportal? Wohl eher nicht: Die Geschichte von Wikipedia zeigt, dass auch das Spendenmodell auf längere Zeit funktioniert. Das Online-Lexikon musste sich zwar regelmäßig mit der Bitte um Spenden an seine Nutzer wenden - aber bisher immer sehr erfolgreich!