Teenager und Online-Privatsphäre: Deutschland belegt den letzten Platz

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Im Rahmen einer internationalen Studie von AVG, einem Online Security Anbieter, befragte das Unternehmen 4.000 Teenager im Alter zwischen elf und 16 Jahren zu den Themen Online-Privatsphäre und -Verhalten.

Das Ergebnis: Obwohl 79 Prozent der Jugendlichen in Deutschland ihre Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook so angepasst haben, dass andere sie nicht so leicht finden können, verstehen laut Studienergebnissen nur 57 Prozent überhaupt, was Online-Privatsphäre bedeutet. Damit belegt Deutschland den letzten Platz im internationalen Vergleich.

Hinzu komme, dass nur 13 Prozent der deutschen Teenager alle ihre Facebook-Kontakte auch wirklich persönlich kennen. Auch hier bilden sie das Schlusslicht. "Nur weil Teenager heute mit Laptops und Smartphones aufwachsen, gehen wir automatisch davon aus, dass sie wissen, wie man sich selbst online schützt und korrekt verhält. Die Realität sieht anders aus: Wir alle - auch Jugendliche - nehmen neue Technologien ohne groß nachzufragen an. Das führt zu einer konstanten Aushöhlung unserer Privatsphäre im Internet", warnt Tony Anscombe, Senior Security Evangelist bei AVG Technologies.

Weiterhin bereut ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland Beiträge, die sie in der Vergangenheit online gepostet haben. 32 Prozent der Teenager haben bereits Dritte darum gebeten, gepostete Inhalte, die sie direkt betreffen, wieder zu entfernen. Der Grund: Jeweils 47 Prozent der befragten Jungen und Mädchen im Alter zwischen elf und 16 Jahren hat der Post nicht mehr gefallen oder er war ihnen zu persönlich.

19 Prozent der Jugendlichen haben Fremde gebeten, eben solche Posts zu löschen; sieben Prozent richteten ihre Bitte an die eigene Mutter. Hier bildet Deutschland das Schlusslicht: Im internationalen Vergleich haben mehr als doppelt so viele Jugendliche (18 Prozent) ihre Mutter bereits gebeten, einen Post aus dem Netz zu nehmen. Immerhin noch neun Prozent der deutschen Teenager wurden umgekehrt bereits von jemand anderem aufgefordert, Bilder und Posts, die sie online eingestellt haben, wieder zu entfernen. Insgesamt finden jedoch nur acht Prozent der jungen Leute, dass sie online zu viele Informationen über sich selbst verbreiten.