Türkei: DJV fordert Freilassung inhaftierter Journalisten

Nicht schön

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat das Vorgehen türkischer Sicherheitsbehörden gegen regierungskritische Medien am Wochenende als "Akt der Willkür" verurteilt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeige ein weiteres Mal, dass er demokratische Grundwerte wie die Presse- und Meinungsfreiheit mit Füßen trete, um die Macht seines autokratischen Regimes aufrecht zu erhalten, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.

Seit dem Sonntag waren bei landesweiten Razzien in der Türkei Dutzende Menschen festgenommen worden, darunter zahlreiche Journalisten und Mitarbeiter von regierungskritischen Medien. Konken: "Die inhaftierten Journalisten müssen unverzüglich freigelassen werden!"

Die Zeitung Zaman war durchsucht und ihr Chefredakteur festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, die Autorität der türkischen Regierung aushebeln zu wollen. "Der Vorwurf zeigt das gestörte Verhältnis der türkischen Regierung zu kritischer Berichterstattung", sagte der DJV-Vorsitzende. Konken begrüßte die Proteste in der Türkei gegen die Polizeimaßnahmen. So hatten Demonstranten in Istanbul zunächst die Festnahme des Zaman-Chefredakteurs verhindert und für die Freiheit der Presse demonstriert. Positiv sei auch die eindeutige Haltung der neuen EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini zu werten, die die Razzien als unvereinbar mit den europäischen Werten und Standards gebrandmarkt hatte.