Unwort des Jahres 2014: Lügenpresse

News

Das Unwort des Jahres ist gewählt: PEGIDA beherrscht auch hier die Medien. Lügenpresse ist es geworden.

Das Wort „Lügenpresse“ - so die Begründung der Jury - sei bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff gewesen und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien. Dass Mediensprache eines kritischen Blicks bedarf und nicht alles, was in der Presse steht, auch wahr ist, stehe zwar außer Zweifel, aber mit dem Ausdruck „Lügenpresse“ würden Medien pauschal diffamiert, weil sich die große Mehrheit ihrer Vertreter bemühe, einer gezielt geschürten Angst vor einer vermeintlichen „Islamisierung des Abendlandes“ eine sachliche Darstellung gesellschaftspolitischer Themen und differenzierte Sichtweisen entgegenzusetzen.

Eine solche pauschale Verurteilung verhindere - so die Begründung weiter -  fundierte Medienkritik und leiste somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit, deren akute Bedrohung durch Extremismus gerade in diesen Tagen unübersehbar geworden sei.