Fünf Tipps für mehr Traffic

Kommentar

Traffic auf die eigenen Inhalte zu bringen ist eine Herausforderung. Auch erstklassige Inhalte bieten keine Garantie, viele Besucher anzulocken. Gastautor Jens Claussen gibt medienmilch.de-Lesern fünf Tipps, die zeitnah Online-Besucher bringen sollen.

1. Themenideen dem Keywordcheck gegenüberstellen

Beim Brainstorming kommen oft großartige Ideen für spannende Inhalte auf dem eigenen Blog oder der News-Sektion heraus. Was in vielen Fällen fehlt, ist der zweite Schritt. Auch für diese Inhalte sollte immer eine Keywordrecherche erfolgen. Gerade wenn die eigene Seite noch nicht viele Stammleser hat, ist dies der beste und einfachste Weg, Menschen die Inhalte finden zu lassen und so zu Stammlesern zu konvertieren. Dafür müssen auch keine teuren Tools angeschafft werden: Mehrere kostenlose Helfer bieten Möglichkeiten, interessante und auch gesuchte Inhalte zu erstellen. Folgende Tools helfen bei der Grundrecherche:

Keyword-Planer: Googles kostenloses Tool ist in AdWords integriert. Wer es nutzen möchte, muss zunächst ein kostenloses AdWords-Konto anlegen und hat dann Zugriff. Ich empfehle, die grobe Artikelidee einfach mal als Keywordidee einzugeben und sich weitere Vorschläge anzeigen zu lassen. Mehr Infos zur Nutzung gibt es hier.

Ubersuggest: Dieses Tool nutzt die Google Suggest Abfragen, also die automatischen Suchvorschläge von Google. Auf diese Weise lässt sich erkennen, welche weiteren Keywords in Zusammenhang mit der eigenen Idee abgefragt werden. So lassen sich Ideen entweder für weitere Artikel zum Thema oder einzelne Abschnitte im geplanten Artikel finden.

WikiMindmap: Wer herausfinden möchte, wie ein Thema strukturell aufbereitet werden sollte, findet auf WikiMindmap thematische Zusammenhänge, die sich aus Wikipedia zusammensetzen. So lassen sich verwandte Themen schnell finden und weiter auswerten.

Mit diesen drei kostenlosen Tools lassen sich Contentideen direkt auf Ihre SEO-Möglichkeiten untersuchen und bringen mehr Suchmaschinentraffic, um neben Stammlesern noch weitere Besucher anzuziehen.

2. Google News nutzen

Zu einem trafficreichen Keyword auf Seite 1 bei Google zu ranken, ist gerade für kleine Seiten recht schwierig - selbst große mögen hier scheitern. Doch es gibt eine Methode, mit der dies kostengünstig zu erreichen ist, allerdings ist diese zeitlich begrenzt. Notwendig ist dazu eine Anmeldung bei Google News. Voraussetzung ist, dass man die Richtlinien von Google News akzeptiert, die kurz zusammengefasst sagen, dass:

- echte Redakteure an der Seite arbeiten (am besten auf einer „Über uns“-Seite vorstellen)

- nach journalistischen Standards veröffentlicht wird

- die Seite technisch einwandfrei ist.

Der Vorteil von Google News: Gibt es zu einem Keyword gerade einen aktuellen Bezug, wird auf der ersten Suchergebnisseite eine Nachrichtenbox ausgespielt, in der meist drei Artikel direkt angeteasert werden. Kleine Seiten profitieren von der Einbindung, gerade wenn es um Nischenthemen geht, bei dem aber trotzdem trafficreiche Keywords zu finden sind. Wir konnten so vor einige Zeit beobachten, dass eine Seite zum Thema Agrar bei dem Keword Bio Siegel auf Seite 1 in der News-Box gelandet ist. Auf der Webseite selbst gab es noch weitere Inhalte zum Thema Bio Siegel, allerdings war das einzig vorhandene Ranking bestimmt kein Traffic-Magnet über Google. Doch mit der Anbindung an Google News lassen sich auch für kleine Seiten Besucher zu starken Keywords anziehen, wenn gerade ein aktueller Bezug gegeben ist.

3. Redaktionsplan zu saisonalen Ereignissen aufstellen

Ein grober Redaktionsplan sollte mindestens das komplette Jahr umfassen. Alle planbaren und vorhersehbaren Ereignisse müssen schon zu Jahresbeginn aufgenommen und die Content Erstellung geplant werden. Ereignisse wie Weihnachten, Spargelzeit, Fußball- Weltmeisterschaft oder die Gamescom und weitere Feiertage, Großereignisse oder Messen sind weit vor ihrem Start bekannt. Wer hier rechtzeitig seine Inhalte produziert und platziert, kann auf der Welle dieser Ereignisse mitschwimmen. Für E-Commerce gibt es bspw. hier einen Jahreskalender, der die wichtigsten saisonalen Ereignisse für Online-Shops bereitstellt. Schauen Sie auch, welche planbaren Ereignisse Ihre Branche beeinflussen und planen Sie rechtzeitig Ihren Content. Wichtig: Natürlich ist dieser Redaktionsplan noch nicht final. Nach allen planbaren Ereignissen werden da noch einige Lücken bestehen, die Sie spontaner mit Content füllen können.

4. Social Media Themen bespielen

Für Seiten wie Buzzfeed oder der-postillon.com ist Social Media schon die Haupttrafficquelle und Sie sollten die sozialen Netze auf jeden Fall als weitere Traffic Quelle im Auge behalten. Um zu wissen, was im Social Web funktioniert oder was nicht, können auch Tools weiter helfen. Das bekannteste (und leider nicht kostenlose) ist BuzzSumo. Hier können Sie das gewünschte Keyword eingeben und das Tool zeigt Inhalte zu dem Keyword sortiert nach Social Signals an. So erhalten Sie ein Gefühl dafür, was zu Ihrem Thema in der Vergangenheit funktioniert hat und können schauen, wie Sie es für sich einsetzen können.

Laut einer Studie von BuzzSumo werden übrigens positiv emotionale Inhalte besonders gerne geteilt und auch der visuelle Faktor erscheint wichtig. Eine Zusammenfassung der Studie lässt sich hier finden. Wer wissen will, was gerade in Deutschland beliebt in Social Media ist, kann sich die Webseite 1000flies.de anschauen. Hier finden Sie die meistgeteilten Inhalte im deutschen Social Web. Allerdings sollten Sie hier auch nur auf der Welle mitreiten, wenn Sie noch einen eigenen Spin bringen können. Tipp: Nutzen Sie die verhältnismäßig billigen Facebook Ads, um Ihre Reichweite zu steigern, falls Sie noch keine große Fanbase bei Facebook aufgebaut haben.

5. Sponsored Content

Als letzte Option für die schnelle Steigerung des Traffics möchte ich Sponsored Content vorstellen. Hierbei handelt es sich um Anzeigen auf reichweitenstarken Webseiten, die dann von den Besuchern geklickt werden sollen, damit diese auf Ihre Seite kommen. Zwei der bekannten Anbieter für den deutschen Markt sind plista und outbrain. Möglicherweise haben Sie Sponsored Content auch schon im Netz gesehen, in Deutschland wird dieser von outbrain zum Beispiel auf Focus Online, GQ, Yahoo!, T3N und weiteren Seiten veröffentlicht.

Die Integration ist dabei hier sehr an den empfohlenen Artikeln angelehnt, sodass sich die Anzeigen gut in das Umfeld integrieren und auch nicht zu werblich aussehen. Preislich gibt es keine festgelegten Grenzen, stattdessen konkurrieren Sie basierend auf Ihrer Zielgruppe und weiteren Faktoren mit Konkurrenten um Anzeigenplätze. Das Prinzip ähnelt dem von Google AdWords und Sie entscheiden selbst, wie viel Sie pro Klick auf Ihre Anzeige bereit sind zu bezahlen.

Mit den fünf vorgestellten Tipps können Sie mit keinem oder kleinen Budget schon schnell bessere Traffic-Resultate erzielen. Und ausgehend von den Quickwins sollten Sie dann die Gelegenheit nutzen und nach und nach Ihre großen Content Marketing Ziele angehen.

Über den Autor:
Jens Claussen ist seit 2013 bei der Textprovider GmbH und dort alleiniger Geschäftsführer. In dieser Rolle kümmert er sich u.a. um Content Marketing bei Kunden wie Zalando, Unilever und der FAZ. Zuvor war er sieben Jahre als Strategieberater bei Roland Berger tätig und arbeitete für führende Unternehmen. Dem voraus ging die Gründung und Geschäftsführung des Start-up-Unternehmens 12trade GmbH.