Industrie 4.0-Anwendungen: Social Machines und Predictive Maintenance dominieren

Meldung des Tages

Kaum zu glauben: 44 Prozent in den industriellen Kernbranchen nutzen heute bereits sogenannte "Industrie 4.0-Anwendungen" laut einer Umfrage.

Das zumindest ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Digitalverband Bitkom gestern auf der Hannover Messe vorgestellt hat. Befragt wurden dafür je 100 Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern aus der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie.

Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird die durch das Internet getriebene vierte industrielle Revolution verstanden. Sie umschreibt den technologischen Wandel heutiger Produktionstechnik zur intelligenten Fabrik, in der Maschinen und Produkte untereinander vernetzt sind. Am weitesten verbreitet sind momentan die Anwendungen Social Machines und Predictive Maintenance. Bei Social Machines handelt es sich um Maschinen, die mit anderen Maschinen und den Mitarbeitern eines Betriebs kommunizieren können, zum Beispiel zur Personaleinsatzplanung. Solche Anwendungen werden in 28 Prozent der Betriebe genutzt. Predictive Maintenance beschreibt Lösungen, die die vorausschauende Wartung von Maschinen erlauben und Funktionsausfälle verhindern. Diese kommen in 27 Prozent der Industrieunternehmen zum Einsatz. 

Der Automobilbau hat bei der Nutzung von Industrie 4.0-Anwendungen laut der Umfrage mit 53 Prozent einen Vorsprung vor den anderen Branchen. In der Elektrotechnik nutzen 48 Prozent Industrie 4.0-Anwendungen, in der chemischen Industrie sind es 42 Prozent, im Maschinen- und Anlagenbau lediglich 41 Prozent. Weitere 18 Prozent der befragten Unternehmen planen den Einsatz von Industrie 4.0-Anwendungen.

Rund drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sind der Ansicht, dass Industrie 4.0-Lösungen die Abläufe in ihrer Fabrik optimieren können. 72 Prozent gehen davon aus, dass sich die Produktionskosten verringern lassen, weil die Effizienz durch den Einsatz von IT steigt. 71 Prozent sagen, dass mit Hilfe von IT die Kapazitätsauslastung verbessert und 70 Prozent, dass die Arbeit flexibler organisiert werden kann. Unternehmen, die bereits Industrie 4.0-Anwendungen nutzen oder dies planen, erwarten zudem zu 51 Prozent, dass ihr Umsatz dadurch steigt. 49 Prozent der Anwender und Planer denken, dass sie dank Industrie 4.0 ihren Umsatz künftig halten können. 

Rund ein Viertel der Unternehmen beschäftigt sich derzeit noch gar nicht mit Industrie 4.0, kann sich aber vorstellen, dies in Zukunft zu tun. Für rund jedes siebte Unternehmen (14 Prozent) ist Industrie 4.0 aktuell kein Thema.