Schlechte Nachrichten vertreiben Leser

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Herauszufinden, wie schlecht die Welt ist, sei Masochismus. Das wollten Leser nicht und das sei auch nicht der Job von Journalisten, sagte der dänische Fernseh-Chefredakteur Ulrik Haagerup am letzten Tag des European Newspaper Congress im Wiener Rathaus.

"Unser Kerngeschäft ist nicht Stenographie, es gilt, die beste Version der Wahrheit, die man erhalten kann, zu liefern."Kritisch zu sein "ist im Journalismus nicht das Ziel, sondern die Methode", so Haagerup.

Konstruktiver Journalismus sei eine neue Denkweise, die weltweit versucht wird und die gut funktioniere. Haagerup meint damit aber nicht Nachrichten über gerettete Kätzchen, für ihn gehe es um "inspirierende Geschichten, in denen Neuem eine Chance gegeben wird".

In seiner öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt werde von den Redakteurinnen und Redakteuren der "konstruktive Blickwinkel" verlangt. Wie man damit neue Leser, Hörer und Seher gewinnt, zeigte Hagerup in Wien an zahlreichen Beispielen. 

Der European Newspaper Congress wurde vom Medienfachverlag Johann Oberauer gemeinsam mit Norbert Küpper, Zeitungsdesigner in Deutschland, veranstaltet.