Appell an Merkel für die Freilassung von Journalistin Gao Yu

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Reporter ohne Grenzen (ROG) appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich bei ihrem China-Besuch in dieser Woche mit Nachdruck für die Freilassung der inhaftierten Deutsche-Welle-Autorin Gao Yu und des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo einzusetzen.

Gao Yu wurde im April wegen vermeintlichen Verrats von Staatsgeheimnissen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt und leidet unter zunehmenden Herzproblemen. Der Online-Dissident Liu Xiaobo wird seit dem Jahr 2008 willkürlich in einem Gefängnis in Dalian festgehalten.

"Die Bundeskanzlerin sollte in China nicht nur in allgemeiner Form für die Menschenrechte werben, sondern ganz konkret Freiheit für diejenigen einfordern, die für nichts anderes als die Veröffentlichung unliebsamer Meinungen oder Informationen im Gefängnis sitzen", sagte ROG-Vorstandssprecherin Britta Hilpert. "Solange die chinesische Führung jeden verfolgt, der ihre Propaganda infrage stellt, darf es keine Normalität in den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen geben."

In keinem anderen Land der Welt sitzen so viele Medienschaffende wegen ihrer journalistischen Arbeit im Gefängnis wie in China, wo sich diese Zahl derzeit auf mindestens 109 beläuft.