Studie zeigt deutsche Defizite bei der digitalen Kompetenz

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Marketing-Mitarbeiter können mit der Entwicklungsgeschwindigkeit ihrer Branche scheinbar nicht immer mithalten: Auf einer Skala von null bis 100 vergeben Befragte aus Deutschland und Großbritannien sich selbst durchschnittlich nur 57 Punkte für ihre Digitalkompetenzen.

Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Talent Revolution in Digital Marketing“, die der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. gemeinsam mit Boston Consulting Group, Google und The Knowledge Engineers veröffentlicht hat.

Die Ergebnisse stehen ab sofort kostenfrei hier als Download auf der BVDW-Website zur Verfügung. Die befragten Experten bescheinigen sich gute Fähigkeiten in den Bereichen Strategie und Planung, Datenverarbeitung, Content Kreation sowie Content Distribution. Großen Nachholbedarf sehen sie hingegen in den Themen Mobile, Video, Testing und Programmatic Advertising.

Auch in Bezug auf die Kompetenz ihrer Dienstleister sehen die befragten Marketer Luft nach oben: Weit weniger als ein Drittel stimmen der Aussage zu, dass die von ihnen beauftragten Agenturen (zu Mediaagenturen: 29 Prozent; zu Kreativagenturen: 21 Prozent) auf dem neuesten Stand des digitalen Marketings sind. Die Experten nehmen aber auch ihre eigenen Unternehmen in die Pflicht: 40 Prozent geben an, dass die Aus- und Weiterbildungsprogramme in ihren Unternehmen nicht effektiv und wirkungsvoll sind; nur jeder Fünfte (21 Prozent) ist der Meinung, dass die derzeitigen Investitionen in digitale Marketingfähigkeiten ausreichend sind.

Harald R. Fortmann (Dwight Cribb Personalberatung), Botschafter für das Ressort Bildung und Personalentwicklung im BVDW, sagt: „Deutschland droht, im Rahmen der Digitalen Transformation seine Stellung als führende Industrienation zu verlieren. Sowohl Konzerne als auch der Mittelstand sind sich zwar bewusst, dass die Digitale Transformation ihrer Unternehmen unumgänglich ist – entsprechende Investments in Bildung und Personalentwicklung bleiben aber Lippenbekenntnisse. Seit SAP ist kein digitaler globaler Player mehr aus Deutschland heraus entstanden.“