Silvester-Vorfälle: DJV wehrt sich gegen Medienkritik

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich gegen einseitige Vorwürfe der Parteilichkeit für Flüchtlinge und der Nachrichtenunterdrückung über gewalttätige Vorfälle in der Silvesternacht gewehrt.

„Journalisten müssen informieren, aber nicht spekulieren“, so DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Nur spärlich seien Informationen über gewalttätige Ausschreitungen am Kölner Hauptbahnhof und auf der Hamburger Reeperbahn durchgesickert.

Dass es sich bei den Tätern um Bewohner von Flüchtlingsheimen mit nordafrikanischer Herkunft handeln solle, "sei bis jetzt nicht polizeilich bestätigt". „Eine nicht durch solide Recherchengedeckte Verdachtsberichterstattung ist nicht nur unvereinbar mit den Prinzipien des professionellen Journalismus, sondern auch innenpolitisch brandgefährlich“, so Überall weiter.

In Richtlinie 12.1 des Pressekodex heißt es: „In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten,dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.“