NDR zur Silvesternacht-Berichterstattung: Sorgfalt vor Geschwindigkeit

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Der NDR Rundfunkrat hat sich - wie zuvor bereits der Programmausschuss - mit der Berichterstattung der Medien zu Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015 in mehreren deutschen Städten intensiv auseinandergesetzt.

Intendant Lutz Marmor begründete die späte Berichterstattung vor allem mit der mangelhaften Informationspolitik der Kölner Polizei. Auch die Hamburger Polizei habe zunächst von einer "ganz normalen Silvesterlage" gesprochen. Das ganze Ausmaß habe sich verlässlich erst am 4. Januar gezeigt.

Grundsätzlich gelte auch weiterhin für alle Redaktionen die Grundsätze "Sorgfalt vor Geschwindigkeit" und "berichten, was ist". Dagmar Pohl-Laukamp, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Der Rundfunkrat hält die Erläuterungen des NDR für gut nachvollziehbar. Das Gremium erwartet auch weiterhin ein hohes Maß an Sorgfalt und Sensibilität in der Berichterstattung über gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Vorgänge. Dies gilt ganz besonders mit Blick auf Migranten und Flüchtlinge, aber ebenso auf Frauen als Opfer von Gewalt in der Öffentlichkeit und im Privaten."