Digitale Medientrends: Twitter, Laughable, Journalism 360 und Pocketstory

Kommentar

In Kooperation mit dem InnoLab der Hamburg Media School identifiziert nextMedia.Hamburg jeden Monat spannende Cases aus dem digitalen Bereich. medienmilch.de bringt an dieser Stelle ausgewählte Trends.

Die Medien- und Digitalbranche ändern sich und mit ihr auch die Angebote: Direkter Kontakt zum Kunden wird wichtiger, ebenso das Kuratieren von Inhalten. Im Trendreport Oktober von nextMedia.Hamburg, der Standortinitiative für die Medien- und Digitalwirtschaft, finden sich für beide Entwicklungen Beispiele.  

Service via Twitter: Kundendienst-Funktionen auf Twitter aktiviert
Twitter schaltet neue Funktionen für Firmen frei, die ihren Kundendienst auch über den Microblogging-Dienst abwickeln möchten.  Zuallererst können die Firmen im Profil anzeigen lassen, ob diese überhaupt einen Kundendienst anbieten – und zu welchen Zeiten. Ist das Kundendienst-Feature freigeschaltet, können Kunden oder Interessierte Direktnachrichten an die Firma schreiben. Früher war es notwendig, dass man von einem Account gefolgt wird, um diesem eine Direktnachricht zukommen zu lassen. Das neue Feature könnte einen öffentlichen „Shitstorm“ bei Problemen eindämmen.  

Laughable: Podcasts entdecken anhand von Comedians, die dort zu Gast sind
Täglich erscheinen so viele tolle Podcast-Episoden, die es zu entdecken gibt. Dies ist nicht nur in Deutschland so, sondern vor allem im Podcast-Wunderland, den USA. Um im Ozean tausender Podcasts neue Perlen zu finden, hat sich mit Laughable nun eine App zur Aufgabe gemacht mithilfe von Comedians neue Podcasts zu entdecken. Laughable hat Profile im IMDB-Stil zu mehr als 1.000 Künstlern angelegt. Anhand dieser findet der Nutzer Episoden, in denen der Künstler auftritt. Den Comedians verspricht Laughable, künftig eine Werbe-Einnahmequelle zu sein und Traffic für die eigenen Online-Profile zu generieren.  

Journalism 360: Knight und Google News Lab mit Initiative für „Immersive News“  
In den vergangenen Monaten haben sowohl die Knight Foundation als auch das Google News Lab ausgiebig im Bereich des immersiven Storytellings experimentiert. Google fiel dabei vor allem mit seinen Virtual-Reality-Projekten beim Guardian und der Berliner Morgenpost auf. Auf der jüngsten Konferenz der Online News Association haben Knight und Google nun die Gründung der Initiative Journalism 360 angekündigt. Ziel der Initiative ist, Expertenaustausch zu schaffen, Journalisten im Umgang mit VR und Co. auszubilden sowie ab 2017 Projekte mit Beträgen von 5.000 bis 35.000 US-Dollar zu fördern.  

Pocketstory – App und Website: Digitaler Kiosk für Longreads
International hat sich das Modell des digitalen Kiosks, bei dem Artikel im Einzelverkauf angeboten werden, bereits etabliert. Und auch das Hamburger Unternehmen Pocketstory kann auf gute erste Ergebnisse blicken. Die Plattform bietet Qualitätstexte von 80 Medienpartnern, darunter Spiegel und Zeit, an. Nach einer kostenfreien Leseprobe kann der Artikel bei Interesse gekauft werden. Der Preis variiert je nach Titel und Länge des Textes. Die Bezahlung erfolgt bei Erstkunden sofort, bei Wiedereinkäufern nach maximal sechs Wochen. In der App können Guthaben-Pakete, sogenannte POCs, erworben werden, die ebenfalls der Bezahlung dienen. Darüber hinaus gibt es ein Flatrate-Modell, das in Kooperation mit dem Mobilfunkprovider mobilcom-debitel angeboten wird.    

Über den Trendreport von nextMedia.Hamburg: In Kooperation mit dem InnoLab der Hamburg Media School  identifiziert nextMedia.Hamburg jeden Monat Cases, die im Trendreport veröffentlicht werden. Den gesamten Trendreport gibt es auch per E-Mail.