Social Media reduziert die Meinungshoheit der 50- bis 60-jährigen

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Facebook, Twitter und Co. machen es einfach, seine Meinung anderen mitzuteilen. Aber fühlen sich die Deutschen dadurch auch besser in der medialen Öffentlichkeit wahrgenommen als in der Zeit vor den sozialen Netzwerken?

Eine neue Umfrage sagt ja: Insgesamt 22 Prozent finden, dass ihre Meinung heute stärker wahrgenommen wird, 66 Prozent sehen hingegen keinen Unterschied zu früher. 12 Prozent fühlen ihre Meinung heute weniger stark wahrgenommen. Auffällig: Diese Option wurde besonders von den 50- bis 60-jährigen gewählt (16 Prozent). Diese Ergebnisse ermittelte Statista im Auftrag der Medien- und Digitalinitiative nextMedia.Hamburg.

Ein gutes Zeugnis stellen vor allem die jungen Mediennutzer den etablierten Medien aus: Fast die Hälfte (45 Prozent) der 18- bis 29-jährigen finden, dass die Berücksichtigung von Meinungen und Themen aus den sozialen Netzwerken in etablierten Medien ausgewogen ist. Über alle Altersgruppen hinweg betrachtet, sahen dies 37 Prozent so. „Obwohl die sozialen Medien heute vermehrt als Distributionskanal für Inhalte der Medienhäuser genutzt werden, behalten sie nach wie vor ihre Bedeutung als Sprachrohr der User und direkte Feedback-Möglichkeit“, erklärte May-Lena Bork, Digitalexpertin von nextMedia.Hamburg. „Für Medienmacher steigt durch die direkte Interaktion mit den Nutzern die Komplexität ihrer Arbeit. Zum anderen eröffnen sich hierdurch aber auch neue Chancen – denn das gefilterte Feedback kann zur Innovation und Verbesserung der Inhalte maßgeblich beitragen“, so May-Lena Bork weiter, die mit dem nextMedia.StartHub die Anlaufstelle der Initiative leitet.

Zu viel Meinung aus dem Netz monierten 23 Prozent, nur 17 Prozent kritisierten zu wenig Social-Media-Themen in etablierten Medien. Gerade aber die ältere Bevölkerung scheint mehr Debatten von Twitter und Co. auch in Print und TV sehen zu wollen (jeweils 20 Prozent bei 40- bis 49- sowie den 50- bis 60-jährigen).