AfD schließt Presse aus

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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) wertet die Entscheidung der AfD in Baden-Württemberg, die Medien bei ihrem Landesparteitag am kommenden Wochenende in Kehl auszuschließen, als Zeichen für ein massiv gestörtes Demokratieverständnis.

DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall sprach von einem „abstrusem Verständnis von der Rolle von Journalisten in der Demokratie. Geradezu lachhaft ist, dass die AfD Baden-Württemberg statt der Teilhabe am Landesparteitag Journalisten mit einer Pressekonferenz mit vorgefilterten Informationen abfrühstücken will.“ Das zeige, wie viel Angst in der Partei herrsche, Diskussionen offenzulegen und sich kritischem Journalismus zu stellen. Daher wolle man nun offenbar nur parteipolitisch gelenkte Informationen widerkäuen.

„Im andauernden Streit der AfD Baden-Württemberg soll wohl nur das an das Licht der Öffentlichkeit kommen, was der Partei genehm ist“, ergänzte die Vorsitzende des DJV Baden-Württemberg Dagmar Lange. In Nordrhein-Westfalen hatte die AfD im Sommer ebenso geplant, Journalisten vom Parteitag auszuschließen, war jedoch in letzter Minute noch davon abgerückt. Auch auf Bundesebene gab es bei der AfD immer wieder Kritik an Journalisten – offenbar, weil die AfD bisher nicht die Presse bekomme, die sie sich wünscht.