Methodisches Recherchieren

Kommentar

Selten war ein Klappentext wie dieser so aktuell in den Zeiten von postfaktischen Fake-News, Echokammern und Filterblasen: Recherchieren war noch nie so wichtig – und so kompliziert – wie im Zeitalter des Internets.

Alles Wissen dieser Welt scheint verfügbar. Doch was ist tatsächlich neu, was zuverlässig? Der Schlüssel heißt "Methodisches Recherchieren" und findet sich in diesem für Studierende komplett überarbeiteten Klassiker der Journalistenausbildung "Methodisches Recherchieren" des Fachbuchpapstes Michael Haller. 

Auf 219 Seiten bietet das nun in der 7. Auflage aktualisierte Fachbuch vieles, was man zum Thema Recherchieren benötigt und/oder wissen muss. Auch aktuellste Themen wie die investigative Netzwerk-Recherche zu den Panama Papers erhalten Raum.

Das auch für Nicht-Journalisten angenehm und verständlich verfasste Werk hat nur ein Defizit: Die immer bedeutender werdende Online-Recherche als typischer Ausgangspunkt für intensivere Rechercheformen erhält kein eigenes Kapitel, sondern nur einen allgemeinen Anhang, der eine grobe Übersicht und allgemeine Tipps enthält. Hier würde - in der nächsten Auflage -mehr Analyse, Beratung und Empfehlung unter dem Aspekt de methodischen und professionellen Online-Recherche vielen eine echte Hilfe sein.

Insgesamt ist "Methodisches Recherchieren" ein klarer Pflichttitel, der Übersicht und Detailtransparenz in die wichtigste Grundvoraussetzung für journalistische Qualitätsergebnisse liefert.

ohb