Kündigungswelle beim Berliner Cornelsen-Verlag?

Nicht schön

Der Berliner Cornelsen-Verlag, eines der größten Verlagshäuser Deutschlands mit Schwerpunkt im Bildungsbereich, ordnet seine Geschäftsstruktur neu und verliert dabei laut impulse "beinahe im Monatsrhythmus Topmanager aus den rund 30 Tochterunternehmen".

Wie das Wirtschaftsmagazin 'impulse' berichtet, verlor Verlagschef Alexander Bob nacheinander IT- und Personalchef Tilmann Michaletz sowie die Geschäftsführer des Verlags KV&H und des Bibliographischen Instituts, Ulrich Granseyer und Klaus Kämpfe-Burghardt. Bob will die Firmengruppe mit einem Umsatz von rund 450 Millionen Euro und rund 3.200 Mitarbeitern mit einer neuen Fünf-Säulen-Struktur zukunftstauglich machen.

Die Aufteilung der rund 30 Tochterunternehmen in die Sparten Schulbuchverlage, Nachhilfe, Erwachsenenbildung, Wissenschaft und Publikumsverlage sei nötig geworden, so Bob gegenüber 'impulse', um das starke Wachstum der vergangenen Jahre mit einer Verdreifachung des Umsatzes und einer Vielzahl von Zukäufen besser handhabbar zu machen.

Im Zuge des Umbaus gebe es auch eine Umfirmierung, künftig nennt sich der Bildungskonzern Franz Cornelsen Bildungsgruppe. Die Kündigungswelle unter seinen Topleuten wollte Bob nicht kommentieren. Jeder Geschäftsführer bei Cornelsen müsse sich aber fragen, ob er Teamspieler genug sei für die neue Struktur. Die Abgänger, darunter mit Kämpfe-Burghardt der Entdecker der Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling, konnten sich offenbar nicht mit dem neuen Zuschnitt des Verlags anfreunden, der wohl eine straffere Führung der bislang recht eigenständig agierenden Töchter zur Folge hat.

Parallel zum Umbau läuft im Cornelsen-Verlag seit Monaten das Programm Evolution 2012, mit dem Bob seine Führungskräfte mit Hilfe der Berater von Malik und McKinsey fit für die neuen Zeiten machen will. Die Kosten dafür betragen bis zu einer Million Euro.