Regional, nicht provinziell: SWR-Fernsehen soll klareres Profil erhalten

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Ein breit angelegter Strategieprozess beim Südwestrundfunk (SWR) soll jetzt Schritt für Schritt im Programm umgesetzt werden. Dies kündigte SWR-Intendant Peter Boudgoust bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch, 23. Februar 2011, in Stuttgart an.

Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei beim SWR Fernsehen, das mit einem verlässlichen Sendeschema, einem frischeren Erscheinungsbild, neuen Sendungen und einer verstärkten Konzentration auf regionale Themen ein klareres Profil erhalten soll. Insgesamt seien hierzu bereits mehr als 30 Sendeplätze überarbeitet worden.

Mit Projekten wie einer Dokuserie über Patchworkfamilien, den Reportagen und Dokumentationen über Stuttgart 21 oder dem 24-Stunden-Experiment "Weihnachten im Südwesten" will der SWR den Beweis antreten, dass "regional" nicht "provinziell" bedeute. Dies gelte auch für große TV-Produktionen, die der SWR in diesem Jahr ins Erste einbringe, so zum Beispiel für das erste große Fernsehporträt über Robert Bosch und den Spielfilm "Carl & Bertha". Im Mittelpunkt der Geschichte um die Erfindung und Durchsetzung des Motorwagens stehen Carl und Bertha Benz. Dieser Film läuft im Mai innerhalb der ARD-Themenwoche "Der mobile Mensch", für die der SWR die Federführung hat.

Der SWR-Intendant betonte, dass Erfolg für ein Fernsehprogramm nicht allein in Quoten gemessen werden könne. Boudgoust: "Zukunfts- und überlebensfähig sind wir nur dann, wenn wir ein Forum und ein Faktor der öffentlichen Meinungsbildung sind." Dies sei dem SWR beim Thema Stuttgart 21 gelungen.

Die Landtagswahlen in Mainz und Stuttgart seien weitere Anlässe, bei denen die Bürgerinnen und Bürger "ihren" Sender einschalten werden, um sich aus erster Hand zu informieren. Der SWR will die klassischen öffentlich-rechtlichen Themen wie Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Debatten weiter ins Zentrum seines Programms stellen. Der Sender werde aber verstärkt darauf achten, auch komplexe Themen verständlich umzusetzen.