Er betonte, dass ohne Algorithmen Informationsvermittlung und Meinungsbildung heutzutage nicht mehr sinnvoll gestaltet werden könnten. Die Sicherung der Meinungsvielfalt bleibe aber eine Kernaufgabe der Medienanstalten. Bald werde sie sich auch auf Such- und Empfehlungsfunktionen von Intermediären wie Google, YouTube oder Facebook erstrecken.
Fuchs verwies in diesem Zusammenhang auf den Abschlussbericht der Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz, der die Aufsicht über Intermediäre und die Konkretisierung von Diskriminierungsverboten als Aufgabe der Medienanstalten vorsieht. „Da, wo durch Algorithmisierung Meinungsbildung im besonderen Maße beeinflusst wird, muss es ein gesetzlich vorgegebenes Regelwerk geben, das Behörden ermöglicht, auch hier die Einhaltung von Transparenzregeln und Diskriminierungsverboten zu überprüfen.“
Die Betonung der Verantwortung von Plattformen für die Inhalte, die sie verbreiten oder zu denen sie hinführen, gehe einher mit der Schaffung von Durchsetzungsmechanismen und Aufsichtsstrukturen. „Die Medienanstalten sind aufgefordert, sich dieser Aufgabe anzunehmen.“
Das Hamburger Mediensymposium war eine gemeinsame Veranstaltung der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH), des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung und der Handelskammer Hamburg. Das Thema der Veranstaltung lautete „Künstliche Intelligenz statt menschlicher Dummheit? Wie die Digitalisierung öffentliche Kommunikation verändert“.