Die Maschine steht still und es gibt keine E-Mails mehr

Kommentar

E. M. Forster (1879–1970) gehört zu Englands bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.

Romane wie Wiedersehen in Howards End oder Zimmer mit Aussicht sind inzwischen Klassiker der Moderne. Seine dystopische Erzählung "Die Maschine steht still" ist erst vor kurzem im englischsprachigen Raum von Lesern wiederentdeckt worden. 1909 veröffentlicht - also Jahrzehnte, bevor es die ersten Computer gab - beschreibt sie die heutige digitale Transformation sowie Auswirkungen und Gefahren für uns Menschen in fast schon prophetischer Form.

In E. M. Forsters Dystopie leben die Menschen in einer unterirdischen, abgekapselten Welt mit allem Komfort: Das ganze Leben ist durch die Dienstleistungen und Kommunikationsangebeote der »Maschine« perfekt geregelt. Die Menschen haben kein Bedürfnis mehr nach persönlichen Begegnungen oder körperlicher Nähe.

Man kommuniziert nur über die Maschine, die über allem wacht. Ihr Handbuch, das letzte Stück gedrucktes Papaier, ist zu einer Art Bibel geworden. Die Menschen sind gefangen in ihrer absoluten Abhängigkeit von der Technik, die sie nicht mehr kontrollieren können.

Doch nach und nach geht das Wissen, das hinter der Maschine steckt, verloren und das System wird anfällig für Pannen ...

Ein literarischer SF-Hammer und eine klare Lesenempfehlung für einen schönen Sommerabend. Ein dickes Lob auch für das wundervolle Buchcover.