Bertelsmann macht Gewinn durch RTL und Gruner + Jahr

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Das Medienunternehmen Bertelsmann hat seine zum Halbjahr angehobene Prognose von mehr als 500 Mio. Euro beim Konzernergebnis deutlich übertroffen. Das Konzernergebnis wurde im Geschäftsjahr 2010 von 35 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 656 Mio. Euro vervielfacht. Für 2011 erwartet Bertelsmann einen weiteren Anstieg beim Nettogewinn.

Die am Dienstag präsentierte Bilanz weist darüber hinaus eine kräftige Umsatzerholung sowie einen sprunghaften Anstieg auch beim Operating EBIT aus. Die operative Umsatzrendite erreichte mit 11,7 Prozent Rekordniveau. Hintergrund seien "gut laufende Geschäfte in einem verbesserten konjunkturellen Umfeld sowie nachhaltig wirkende Kostenmaßnahmen".

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Hartmut Ostrowski: "2010, das Jahr unseres 175. Firmenjubiläums, war eines der bisher erfolgreichsten Geschäftsjahre für Bertelsmann. Wir haben die Wirtschaftskrise in kürzester Zeit überwunden und unsere Geschäfte deutlich nach vorne gebracht. Der Umsatz wächst, die Gewinne ziehen kräftig an und zentrale Kennziffern wie die Umsatzrendite oder die operative Mittelfreisetzung haben Bestwerte erreicht."

Eine starke operative Performance wiesen 2010 vor allem die europäische Entertainmentgruppe RTL Group sowie die Zeitschriftentochter Gruner + Jahr auf, die maßgeblich von der anziehenden Werbekonjunktur profitierten und ihre Geschäfte in allen Kernbereichen einschließlich der Digitalangebote weiter ausbauten. 

Bertelsmann gelang es 2010 in verschiedenen Branchen und Regionen, Marktanteile hinzuzugewinnen, so etwa im deutschen Zuschauermarkt, auf den TV-Werbemärkten in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, bei gedruckten und elektronischen Büchern in den USA, Großbritannien und Deutschland sowie im Druckgeschäft.

Die Bertelsmann-Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2010 18,8 Mrd. Euro (31. Dezember 2009: 19,4 Mrd. Euro). Der Rückgang der Bilanzsumme sei vor allem auf die Rückzahlung von Finanzschulden sowie den Genussscheinrückkauf aus liquiden Mitteln zurückzuführen. Das Eigenkapital erhöhte sich infolge der Ergebnisverbesserung von 6,0 Mrd. Euro auf 6,5 Mrd. Euro. Damit ergab sich eine Eigenkapitalquote von 34,5 Prozent (Vj.: 30,9 Prozent).

Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2010 mit 753 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 662 Mio. Euro); das Gros entfiel auf die RTL Group und Arvato.

Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der Konzern weltweit 104.419 Mitarbeiter (Vj.: 102.704). Der Anstieg um 1.715 Beschäftigte ist neben organischem Wachstum auch auf Akquisitionen zurückzuführen.