Vierstündige Samstags-Dokumentation „Die Waffen der Frauen“

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Im Kanzleramt, in der Bundeswehr und auf dem Fußballplatz - Frauen sind heute überall und so einfluss- und facettenreich wie nie zuvor. In einer weiteren VOX-Samstags-Dokumentation mit dem Titel „Die Waffen der Frauen“ (am 2. April um 20:15 Uhr) will sich SPIEGEL TV auf eine Reise durch die Welt der Frauen im Wandel der Zeit machen.

Die vierstündige Dokumentation beleuchtet Frauenbilder in so gegensätzlichen Milieus wie Politik und Prostitution, Wirtschaft und Showbusiness sowie Sport und Spionage. Über ihren ganz persönlichen Werdegang und ihre sehr unterschiedliche Sicht auf die Rolle der Frau sprechen u.a. Moderatorin Sonja Zietlow, Model Sarah Knappik, Kabarettistin Désirée Nick, Fernsehjournalistin Lisa Ortgies, die ehemaligen Politikerinnen Renate Schmidt und Heide Simonis sowie Historikerin Ute Frevert. Aus der männlichen Perspektive berichten außerdem Schriftsteller Wolf Wondratschek, RTL-Moderator Kai Ebel und „Playboy“-Chefredakteur Florian Boitin.  

Sie ist die mächtigste Frau Deutschlands: Angela Merkel. Ihre Geschichte ist die einer Verwandlung, nicht nur im Umgang und im Auftreten – auch optisch. „Die äußere Veränderung war auch wieder eine ganz klare, professionelle Entscheidung. Wenn ich das Ziel habe, Kanzlerin von Deutschland zu werden und feststelle, dass mein äußeres Erscheinungsbild offensichtlich ungünstig ist, im Hinblick auf dieses Ziel nicht passt, dann hole ich mir vielleicht ein, zwei Berater und verändere bewusst mein Verhalten. Ich kleide, ich schminke mich anders und trete anders in der Öffentlichkeit auf und ich glaube das hat Frau Merkel gemacht, um eben ihr Ziel zu erreichen: Kanzlerin in Deutschland zu werden“, meint Unternehmensberaterin Marion Knaths. Obwohl Deutschland von einer Frau regiert wird, werden nur 3,2 Prozent der Top-Positionen der 200 größten deutschen Konzerne derzeit von Frauen besetzt. Und bei den wenigen weiblichen Führungskräften, die es gibt, werden Durchsetzungskraft und Zielstrebigkeit zu deren Nachteil ausgelegt. Das meint auch Désirée Nick: „Eigenschaften, die bei Männern als erstrebenswert gelten, werden bei Frauen sehr oft negativ ausgelegt. Wenn eine Frau beispielsweise ihr Recht mit Nachdruck geltend macht und dabei mal laut wird, dann ist sie eine Zicke. Wenn ein Mann das tut, ist er ein Held, ein Kämpfer. Also es wird mit zweierlei Maß gemessen.“

In Deutschland soll die Anzahl an weiblichen Führungspersonen nun mit der viel diskutierten Frauenquote gesteigert werden. „Das ist das Schöne an der Quote, Leistung ist ja die Voraussetzung. Also die Frauen müssen ja die Qualifikationen mitbringen und dann werden sie bevorzugt. Wie kommen eigentlich die Leute darauf, dass die Leistung und Qualifikation der Frau dadurch in Frage gestellt wird? Und die Frauen sagen immer: Ich möchte durch meine Leistung, durch meine Qualität, die ich erbringe, nach vorne kommen. Das tun sie ja auch. Und dann gibt es noch ein anderes Kriterium und das ist das Geschlecht“, spricht sich Moderatorin Lisa Ortgies für die Quote aus.

Fernsehmoderatorin Sonja Zietlow hat es auch ohne Frauenquote zu beruflichem Erfolg gebracht. Schon vor ihrer TV-Karriere arbeitete die heute 42-Jährige als Erste Offizierin im Cockpit einer Boeing 737. Doch ihre hoch gesteckten beruflichen Ziele musste sich die Moderatorin hart erkämpfen: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen doppelt so viel arbeiten müssen, doppelt so viel beweisen müssen und Erfolge erzielen, schwarz auf weiß, um mindestens genauso angesehen zu werden. Und selbst dann, wenn sie es vorweisen können, ist noch nicht gesagt, dass es da weitergeht.“

Für Model Sarah Knappik ging es nach ihrem Aufenthalt im australischen Dschungel nicht nur weiter, sondern bergauf. Mit welchen Waffen sie kämpft, will sie aber nicht verraten: „Das ist ja das Geheimnis von uns Frauen“, erklärt die 24-Jährige lachend. Ihr Aussehen hat dabei bestimmt nicht geschadet. Doch gutes Aussehen alleine macht laut Sarah noch keinen Erfolg: „Ich denke schon, dass hübsche Frauen schneller etwas erreichen können, als von der Außenwelt als nicht so schön angesehene Frauen. Aber das bringt doch alles nichts, wenn man nicht ein bisschen Intelligenz besitzt. Du musst dich auch verkaufen.“

Die neuen Möglichkeiten der Frauen haben auch Auswirkungen auf das Beziehungs-Modell von Mann und Frau. „Es ist ja heute nicht mehr eine Frau in einer Beziehung verharrend, weil sie Angst haben müsste, dass sie selber nicht über die Runden kommt. Also es gibt ja die Versorgungsehe als Modell, die ist ja ausgestorben“, meint Kabarettistin Désirée Nick. Hat sich dadurch auch die Anspruchshaltung von Männern geändert? „Ich persönlich schätze an Frauen eine ganz natürliche Ausstrahlung am meisten. Und ich schätze Intelligenz und ich schätze den Humor bei Frauen sehr hoch ein“, verrät „Playboy“-Chefredakteur Florian Boitin.  

Die große Samstags-Dokumentation „Die Waffen der Frauen“ am 2. April um 20:15 Uhr bei VOX.