Die Alten stehen zusammen: Harald Schmidt lobt Helmut Kohl

Humor

TV-Entertainer Harald Schmidt zeigt sich im Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern gewohnt bescheiden:

"Late-Night wird in Deutschland mit mir zu Ende gehen. Was kann ich dafür, dass ich so gut bin?" Er schaue sich den Markt in seiner Branche an und frage sich: "Wer ist da? Ich schaue nach links. Ich schaue nach rechts. Nach oben zu schauen ist sowieso sinnlos. Ich sehe niemanden!"

Auch seine wenig erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ARD in den vergangenen Jahren habe an seiner Ausnahmestellung nichts geändert, meint Schmidt. "Im Grunde gibt es für mich nur noch in der Welt des Fußballs Vergleichsmöglichkeiten. Man bleibt Real Madrid, auch wenn man mal fünf Jahre nicht die Champions League gewinnt."

Für den Rest seines Berufslebens habe er keine weiteren Pläne mehr, so Schmidt: "Die Restlaufzeit wird komplett in die Late Night investiert. Ich trete konsequent in Wettlauf mit meinen Herzkranzgefäßen." Bei Sat.1 sei er angesichts der aktuellen Wirtschaftslage endgültig am Ziel angelangt: "Die soziologische Entwicklung arbeitet für mich: Alles bricht demnächst zusammen, da bin ich bei Sat.1 genau richtig."

Die erste Sendung bei seinem neuen, alten Sender am 13. September werde zugleich seine 1634. Late-Night-Show sein - damit habe er bereits heute die Amtszeit von Helmut Kohl übertroffen. Für den Altkanzler findet der Moderator im stern nur lobende Worte: "Ich bin im Laufe der Jahre ein wahnsinniger Fan geworden. Wenn ich sehe, wem jetzt alles die Düse geht, nur weil mal `ne Sparkasse wackelt... Das wäre früher alles ganz anders gelaufen." Außerdem begeistere ihn die "Trias Dr. Kohl, Maike Richter und Kai Diekmann": "Da versteht man plötzlich, warum heute noch Shakespeare gespielt wird."